Please wait...
News / Hoffen auf Überwindung der Euro-Krise
23.04.2017  Wirtschaft
Hoffen auf Überwindung der Euro-Krise
Die deutsche Druckindustrie wächst wieder leicht. Der Aufschwung scheint aber nicht sehr tragfähig zu sein. Schon die Verunsicherungen über den weiteren Verlauf der Euro-Finanzkrise könnten ausreichen, um die Zahlen ins Minus zu drehen.

Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) stellte gesten in Frankfurt a.M. die Zahlen der Branche für 2011 und die Prognose für 2012 vor. Demnach steigerten die 9.746 Unternehmen den Jahresumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent auf 20,73 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr lautet die Prognose für den Umsatz plus 1,5 Prozent, wenn sich nicht noch stärkere Verunsicherungen durch die europäische Finanzkrise einstellen. Schon jetzt, so Rolf Schwarz, Präsident des Verbandes, und Nora Lauterbach, BVDM-Volkwirtin, würden Werbebudjets zurückgehalten. Der Optimismus für die Steigerung beruht auf der Annahme, dass die Sportgroßereignisse dieses Jahres die Print-Werbe-Ausgaben beflügeln und sich seit Mai positiv niederschlagen. In den ersten vier Monaten des Jahres war der Branchenumsatze mit minus 0,1 Prozent noch leicht rückläufig.



Neben der Anzahl der Betriebe (minus 3 Prozent) ist im Jahr 2011 erneut die Zahl der Beschäftigten zurückgegangen: mit 154.500 waren 2,7 Prozent weniger Sozialversichungspflichtige in der Branche tätig als im Vorjahr. Eine Tendenz, die sich fortsetzen werde, so Schwarz. Er rechnet weiterhin mit jährlich rund 350 Unternehmen, die wegen Insolvenz oder Geschäftsaufgabe aus dem Markt gehen.



Positiv bewertet Schwarz die noch immer hohe Zahl der Ausbildungsplätze in der Branche und die im Jahr 2011 abgeschlossenen Neuverträge, die mit fast 6.000 um 3,4 Prozent zulegten. Der BVDM-Präsident erkennt darin eine deutliche positive Zukunftsorientierung der Unternehmen. Auch die drupa 2012 habe positive Zeichen gesetzt, weil sie den Druckereien Zukunftstechnologien gezeigt habe, in die jetzt investiert werden könne. Mit Hightech und Automatisierung ausgestattet entstünde gegenwärtig ein neuer Kern der Druckindustrie.



BVDM-Hauptgeschäftsführer Paul Albert Deimel mahnte auch mit Blick auf den Tarifpartner Verdi an, sich zukünftig stärker des Themas Demografie anzunehmen. Qualifizierte Mitarbeiter und guter Nachwuchs seien im Druck wie in jeder Technologiebranche unabdingbar. (tf)






 

Sie wollen immer auf dem Laufenden sein? Bestellen Sie jetzt den Newsletter von Druck & Medien!