"Mit Nachhaltigkeit überzeugen"
Während der drupa veranstaltete der Bundesverband Druck und Medien das Branchenforum. Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister, zog das Fazit: "Die Druckindustrie kann mit Nachhaltigkeit überzeugen".
"Deutschland und besonders die Druckindustrie, die nah am Kunden ist , kann wesentlich dazu beitragen, dass Nachhaltigkeit weltweit zu einem Erfolgsmodell wird, sagte Klaus Töpfer am Donnerstag Abend in Düsseldorf zum Branchenforum der Druck & Medien im Rahmen der drupa.
Der langjährige Bundesumweltminister und Direktor des UN-Umweltschutzprogramms UNEP sowie derzeitiger Exekutivdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies, Potsdam, sprach vor 120 geladenen Gästen des Bundesverbandes Druck und Medien zur Herausforderung Energiewende. Wirtschaftliche und soziale Stabilität sowie bezahlbare Strompreise seien bei der Umsetzung der Energiewende unabdingbar.
"Die drupa 2012 zeigt, dass Green Printing zu den Megatrends der Branche gehört und die Druckindustrie den Umweltschutz weiter vorantreibt", betonte auch drupa-Präsident Bernhard Schreier in seiner Begrüßung. Der Präsident des Bundesverbandes Druck und Medien Rolf Schwarz appellierte an Politik und Energiekonzerne, den Zielkonflikt zwischen Energiewende, Versorgungssicherheit und bezahlbarem Strom im Sinne der Wirtschaft und dem Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu lösen.
Steigende Energiekosten
Schwarz sagt: "Die Druckunternehmer müssen den Spagat zwischen immer weiter steigenden Energiekosten und der Verantwortung für ein nachhaltiges Wirtschaften meistern." Über ein Drittel seien die Energiekosten von 2005 bis heute gestiegen. Diese gestiegenen Kosten konnte die Druckindustrie nicht an ihre Kunden weitergeben. Neue Ansätze seien daher gefragt, um Wettbewerbsverzerrungen oder Überforderungen von Unternehmen zu vermeiden.
Die drupa mache deutlich, dass die Druckindustrie eine nachhaltige und umweltfreundliche Branche sei. "Moderne Technologien, Ressourceneinsparungen, zertifizierte Prozess- und Produktionsabläufe haben den ökologischen Fußabdruck unseres Mediums Print besonders umweltschonend werden lassen", so Schwarz.
Doch welche Hürden müssen noch genommen werden, damit die Energiewende weltweit tatsächlich gelingt? Wie wird Nachhaltigkeit zum Innovationsmotor? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die anschließende Diskussionsrunde mit Klaus Töpfer, Werner Drechsler, Geschäftsführer des Druckstudios Düsseldorf, und Hartmut Wurster, Geschäftsführer der UPM, Augsburg, unter der Moderation von Antje Höning, Leiterin des Wirtschaftsressorts der "Rheinischen Post". Dabei verdeutlichte Werner Drechsler, wie Druckunternehmen Ökologie und Ökonomie vereinen können. Mit einer komplett unweltorientierten Ausrichtung machte er sein Unternehmen erfolgreich, gewann neue Kunden und sparte hohe Energiekosten ein. (kü)