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28.04.2017  Wirtschaft
Mainhausen wird abgewickelt
Am Donnerstag-Abend kam die offizielle Bestätigung: Manroland baut 625 Stellen ab und schließt sein Werk in Mainhausen. Zudem wird die Kurzarbeit ausgeweitet.
Das nun beschlossene Paket umfasst nach Angaben von Manroland den Abbau von 515 Arbeitsplätzen in indirekten Funktionen im Geschäftsbereich Bogendruckmaschinen und 110 Arbeitsplätzen in indirekten Funktionen im Rollen-Segment sowie die Schließung des Werks Mainhausen und seine Integration in das Hauptwerk für Bogendruckmaschinen in Offenbach.

Ziel der Personalanpassung ist es laut Manroland, "den bestehenden Ergänzungstarifvertrag einzuhalten und damit während der Laufzeit auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten". Um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens langfristig sicherzustellen, müsse das Unternehmen "die Werks- und Fixkostenstrukturen und damit die Kostenbasis der schwierigen Lage anpassen". Dazu habe man bereits konstruktive Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen.

Gleichzeitig wurde eine Marktoffensive eingeleitet durch den weiteren Ausbau des Geschäfts mit Dienstleistungen und Systemkomponenten sowie der erfolgreichen Platzierung wegweisender Produkte im Markt. Beispiele sind die Technologien Autoprint für die vollautomatisierte Zeitungsproduktion, die Maschinenlösungen für hochauflagigen Magazin- und Katalogdruck (Lithoman) sowie die Mehrwertkomponenten im Bogenbereich wie die Kaltfolienkaschierung mit dem Roland InlineFoiler und die Direktantriebstechnologie DirectDrive.

Aus dem Vorstand hieß es zur Begründung, Manroland spüre an der drastischen Investitionszurückhaltung der Kunden deutlich die negativen Auswirkungen von Finanzkrise und Rezession. Der Auftragseingang in der Gruppe sei im Geschäftsjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um über 20 Prozent gesunken. Ungeachtet dessen habe Manroland insgesamt ein deutlich positives operatives Ergebnis im Geschäftsjahr 2008 erzielen können.

Das Unternehmen hatte frühzeitig auf die konjunkturelle Eintrübung reagiert, nachdem seit Juli 2008 die Auftragseingänge im Bereich Bogendrucksysteme rückläufig waren, und seit Oktober 2008 Kurzarbeit – sowohl für die produktiven Bereiche als auch für die Verwaltung – an den Standorten Offenbach und Mainhausen eingeführt. Die Kurzarbeit im Bogenmaschinenbereich wurde wegen des andauernden Auftragsrückgangs zwischenzeitlich ausgeweitet und wird zudem zum März 2009 am Rollenmaschinen-Produktionsstandort Augsburg eingeführt.

Manroland beschäftigt weltweit 8.656 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 31. Dezember 2008), davon an den deutschen Produktionsstandorten 2.494 in Offenbach, 285 in Mainhausen, 3.055 in Augsburg und 890 in Plauen sowie weitere 1.932 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in in- und ausländischen Tochtergesellschaften. (red)
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