Please wait...
News / Die Marke bleibt bestehen
28.04.2017  Wirtschaft
Die Marke bleibt bestehen
Während einer Pressekonferenz heute morgen in Augsburg informierten der Insolvenzverwalter Werner Schneider sowie die Investoren Uwe Lüders und Tony Langley über die Zukunft der Manroland-Standorte.
Die Marke Manroland bleibt bestehen: Manroland Augsburg, das von Possehl übernommen wurde, firmiert zukünftig unter "Manroland Web Systems GmbH", Manroland Offenbach, das nun zur Langley-Gruppe gehört, heißt ab sofort "Manroland Sheetfed Systems". Auf der drupa im Mai dieses Jahres werden die beiden Unternehmen gemeinsam ausstellen.

"Augsburg und Offenbach wurden nie als Einheit betrachtet", so Insolvenzverwalter Werner Schneider eingangs. "Nun wird vollzogen, was bisher gelebt worden ist", fasst er die Trennung der Standorte zusammen. "Auch Plauen wird bald einen neuen Eigentümer haben", ist sich Werner Schneider sicher.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, "die Gesamterlöse, auch die erwarteten, sind aber deutlich höher als 100 Millionen Euro", so der Insolvenzverwalter. Beide Investoren erwarten für das laufende Jahr ein positives Ergebnis. "Beide Gesellschaften starten in der richtigen Größe, wie es der Markt verlangt und mit einer Bilanz, die in Ordnung ist", sagte Werner Schneider.

Harte Einschnitte beim Personal

Auch die genauen Zahlen, wie viele Stellen erhalten werden konnten, sind nun bekannt. In Augsburg bleiben 1.510 Mitarbeiter und 741 mussten gehen; in Offenbach wurden 824 Arbeitsplätze erhalten und 947 Mitarbeitern gekündigt; in Plauen bleiben 320 Stellen erhalten, 346 Mitarbeiter mussten hier gehen. Für Plauen erwartet der Insolvenzverwalter jedoch wieder einen Personalaufbau. Mehr als 90 Prozent der gekündigten Mitarbeiter wechselten in die Beschäftigungsgesellschaften.

Uwe Lüders erklärte, dass Manroland Web Systems die zehnte, eigenständige Sparte des Possehl-Konzerns bildet. Einen Investitionsstau erkennen weder er noch Tony Langley, lediglich Erhaltungsinvestitionen seien nötig. Beide Unternehmen teilen sich nach wie vor die Auslandsgesellschaften und wollen in nächster Zeit überlegen, wo dies auch in Zukunft sinnvoll ist.

Digitaldruckkooperation bleibt bestehen

Weiter fortgeführt werden soll auch die Kooperation von Manroland Web Systems mit Océ im Bereich Digitaldrucksysteme. Uwe Lüders hat dazu schon Gespräche in Poing geführt, da die Zusammenarbeit nicht automatisch auf das neue Unternehmen übertragen wurde.

Auch auf eine mögliche Übernahme von Manroland Offenbach durch KBA, über die spekuliert wurde, ging Insolvenzverwalter Werner Schneider noch kurz ein: "Es war nicht zu erkennen, ob das Unternehmen ein ernsthaftes Interesse hatte". Nun gehört Manroland Sheetfed zur Langley-Gruppe, die die Finanzierung allein übernommen hat. Die bereits diskutierte Bürgschaft durch das Bundesland Hessen wurde nicht in Anspruch genommen.
Sie wollen immer auf dem Laufenden sein? Bestellen Sie jetzt den Newsletter von Druck & Medien!