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28.04.2017  Wirtschaft
Trennung in drei Unternehmen
Der Gläubigerbeirat unter Leitung des vorläufigen Insolvenzverwalters Werner Schneider favorisiert eine Aufteilung in drei eigenständige Unternehmen. Augsburg soll an die Possehl-Gruppe gehen.
Nach dem vorliegenden Konzept soll der Standort Augsburg mit dem Produktionsbereich Rollendrucksysteme an die Unternehmensgruppe Possehl veräußert werden. Das Lübecker Familienunternehmen werde zudem langfristige Lieferbeziehungen mit dem Manroland-Werk in Plauen eingehen, um hier eine Auslastung sicherzustellen.
 
Das Werk in Plauen werde in eine neue Gesellschaft ausgelagert. Es bestünden gute Aussichten auf die zeitnahe Akquisition weiteren signifikanten Drittgeschäfts. Hierdurch sei der Fortbestand des Plauener Werkes langfristig gesichert. Possehl werde sich eventuell auch an der neuen Gesellschaft in Plauen beteiligen.
 
Das Offenbacher Werk (Bogendrucksysteme) soll auf dem Weg eines Management-Buy-Outs gemeinsam mit einem Investor saniert werden. Hierfür sei eine Landesbürgschaft von mindestens rund 25 Millionen Euro erforderlich. Dazu hätten bereits Gespräche mit dem hessischen Wirtschaftsminister Dieter Posch stattgefunden. Eine Zusage gab es jedoch noch nicht. Branchenkenner vermuten, dass ein chinesischer Investor einsteigen könnte.

Über den Kaufpreis vereinbarten alle Beteiligten Stillschweigen.  Ein endgültiger Beschluss wird durch die Gläubigerversammlung getroffen, das Votum des Gläubigerbeirates habe dabei aber eine richtungsweisende Wirkung.
 
Das vorliegende Investorenkonzept sei mit einem Stellenabbau verbunden. Zukünftig würden am Standort Augsburg 1.473 Stammmitarbeiter beschäftigt sein, die Ausbildungsverhältnisse würden zudem fortgesetzt. Am Standort Offenbach sollen es künftig 750 Mitarbeiter sein, am Standort Plauen knapp 300. Damit fallen rund 2.200 Arbeitsplätze weg.

Zur  zukünftigen Unternehmensführung in Augsburg sagte Werner Schneider in einer Telefon-Pressekonferenz lediglich, dass Manroland-Chef Gerd Finkbeiner ein Beratervertrag angeboten werden soll. Possehl-Chef Uwe Lüders wolle seinen Sitz von Lübeck nach Augsburg verlegen.

Im Offenbacher Bogenbereich sowie im Werk Plauen werde Werner Schneider ab dem 1. Februar Gesellschafter sein. Die genaue Management- und Unternehmensstruktur müsse noch gefunden werden. Das Produktportfolio werde sich zukünfig voraussichtlich auf die Roland 700 und 900 konzentrieren. Zum Material- und Servicegeschäft Printcom gebe es noch keine Entscheidung. (tf/kü)
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