Frag doch mal das Etikett
Mit einem Finanzvolumen von 6,9 Millionen Euro in vier Jahren hat die TU Chemnitz ein Projekt gestartet, das die Produktion multifunktioneller elektronischer Systeme zum Ziel hat. Diese könnten dem Besuch im Supermarkt künftig eine ganz neue Dimension verleihen.
Elektronische Etiketten, die auf Temperatur und Bewegung regieren, könnten künftig das Geschehen in den Supermarktregalen regeln: Sie überwachen die Einhaltung von Kühlketten und informieren über das Angebot. Nimmt ein Kunde ein Produkt in die Hand, gibt das Etikett eigenständig akustisch oder optisch weitere Informationen – vom Preisnachlass bis zum Alleinstellungsmerkmal gegenüber Konkurrenzprodukten. Aber damit nicht genug, auch in Sachen Diebstahlschutz könnten die cleveren Etiketten ihren Dienst tun.
Fünf Millionen Euro kommen von der EU
An der Technischen Universität Chemnitz ist jetzt ein Projekt angelaufen, das die Produktion der für derartige Zwecke benötigten elektronischen Systeme zum Ziel hat. Unter dem Titel "Flexible Multifunctional Bendable Integrated Light-Weight Ultra-Thin Systems" arbeiten Forscher des Instituts für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz gemeinsam mit drei weiteren Forschungseinrichtungen und sieben Unternehmen. Das Gesamtvolumen des Projekts beträgt 6,9 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren, wovon knapp fünf Millionen Euro von der Europäischen Union finanziert werden.
Elektronische Schaltungen aus der Druckmaschine
Zunächst wollen sich die Forscher der Entwicklung von Einzelkomponenten widmen: flexible Batterien, Solarzellen, gedruckte Schaltungen, Lautsprecher und Touchscreens sowie Bewegungs- und Temperatursensoren. Hauptziel ist die Produktion flexibler, multifunktioneller elektronischer Systeme unter Nutzung von Rollendruckverfahren auf Papier oder Folie. Eine zentrale Komponente ist dabei die Mehrlagentechnologie, die es ermöglicht, gedruckte elektronische Schaltungen über mehrere Ebenen zu verbinden.