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27.04.2017  Wirtschaft
Der Konzern bestätigt die Insolvenz (Update)
Die Manroland AG hat beim zuständigen Amtsgericht in Augsburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt, nachdem die Verhandlungen mit einem potenziellen Investor auf der Zielgerade gescheitert seien. Das Unternehmen hat gleichzeitig Antrag auf Anordnung der Eigenverwaltung gestellt, um die laufenden Restrukturierungen entsprechend finalisieren zu können. Der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider wird sich in Kürze ein umfassendes Bild über die Situation bei Manroland machen.
Der Vorstand von Manroland "strebt die Sanierung wesentlicher Einheiten im Rahmen der laufenden Restrukturierung in Eigenverwaltung an". Das eingeleitete Insolvenzverfahren gebe die Möglichkeit, den Restrukturierungsprozess weiter zu forcieren und das Unternehmen durch die schwierige Phase zu steuern, so der Konzern. Bei aller Enttäuschung über den einzuschlagenden Weg biete das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung hinreichend Chancen, weil das Unternehmen überzeugende Produkte, das nötige Know-how und eine exzellente Mannschaft habe.

Mit dem geplanten Einstieg des potenziellen Investors und auf Basis eines Finanzierungsprogramms unter Einbindung der bisherigen Gesellschafter sowie des Bankenkonsortiums wäre die Kapitalbasis gestärkt worden. Auslöser für den Insolvenzantrag ist der erneute dramatische Einbruch im Auftragseingang, der seit Mitte Juli zu beobachten ist und sich zuletzt beschleunigt hat. Zwar herrsche nach wie vor großes Interesse an den Drucksystemen von Manroland, doch infolge der Finanzkrise hätten sich die kundenseitigen Finanzierungsmöglichkeiten erheblich erschwert.

Gleichzeitig habe der Wettbewerbsdruck angesichts sinkender Aufträge zu einer weiteren Verschärfung des Preisdrucks und damit zu sinkenden Deckungsbeiträgen geführt. Die Marktgröße liegt bei nur noch 50 Prozent des Niveaus vor Beginn der Krise 2008. Nach anfänglichen Erholungstendenzen zu Beginn des Geschäftsjahres bis weit in den Sommer hinein habe sich das Marktumfeld – insbesondere in den USA und in Westeuropa sowie für das Segment Bogendruckmaschinen – erneut abgeschwächt, so Manroland weiter. Gleiches gilt für die Geschäfte in China, die jedoch weiter auf hohem Niveau bleiben. Betroffen sei die gesamte Branche, was in dieser Dramatik nicht vorhersehbar war.

Der Geschäftsbetrieb läuft weiter


Der Generalbevollmächtige und der vorläufige Insolvenzverwalter werden nun zeitnah die Sanierungschancen verifizieren. Derzeit wird der Geschäftsbetrieb der Manroland AG in vollem Umfang aufrechterhalten. Manroland beschäftigt 6.500 Personen, davon 5.000 in Deutschland. Allianz Capital Partners hält 75 Prozent der Anteile und 65 Prozent der Stimmrechte an Manroland, 25 Prozent der Anteile und 35 Prozent der Stimmrechte liegen bei MAN. (kü)
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