Steigt ein Investor ein?
Verschiedene Medien, darunter das "Handelsblatt" berichten, dass ein Großinvestor bei Manroland einsteigen könnte. Im Gespräch ist ein europäisches Unternehmen aus dem Maschinenbau - Details wurden zunächst nicht bekannt.
Die Nachricht, der Großinvestor stünde kurz vor dem Einstieg bei Manroland, hatte auch an der Börse Folgen: Die Aktie von Heidelberger Druckmaschinen gab deutlich nach. Grund dafür sei, laut Analysten, dass Manroland mit einem neuen Großinvestor bessere Karten hätte und gleichzeitig für Heidelberger Druckmaschinen als möglicher Fusionspartner aus dem Rennen wäre. Die Mehrheit an Manroland gehört derzeit noch der Allianz-Tochter ACP, die 76 Prozent hält. Die übrigen Anteile hält noch MAN.
Die "Augsburger Allgemeine" online von heute wird mit Spekulationen sogar noch konkreter. "Nach Informationen unserer Zeitung führt Manroland intensive Gespräche über den Einstieg eines Investors. Es ist von einer Gesellschaft aus Mitteleuropa die Rede. Recherchen ergaben, dass die Verhandlungen weit fortgeschritten, aber bei Weitem noch nicht beendet sind", schreibt das Blatt. Und auch über mögliche Folgen eines Investorenwechsels trifft die "Augsburger Allgemeine" bereits Aussagen: "Geht alles gut, könnte der Einstieg des Investors in den nächsten Wochen verkündet werden. Damit würde sich die Lage für Manroland deutlich verbessern. In Industriekreisen wird spekuliert, dass es dann zu einer stärkeren Konzentration der Standorte innerhalb des Unternehmens kommt. Demnach würden weitere Aktivitäten und Arbeitsplätze vom hessischen Offenbach nach Augsburg verlagert. Letzterer Standort könnte trotz der angespannten Lage zu den Gewinnern des Konsolidierungsprozesses in dem Wirtschaftszweig gehören."
In den letzten Monaten hatten sich die Ertragsaussichten für Manroland wieder deutlich eingetrübt. Als Folge wurde auch in Offenbach die nur kurzzeitig ausgesetzte Kurzarbeit im Oktober wieder eingeführt. Nach Medienberichten sind derzeit an den Standorten Augsburg, Plauen und Offenbach insgesamt 1.800 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen. (kü/tf))