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27.04.2017  Wirtschaft
Erfolgreich mit Sondermaschinen
Koenig & Bauer AG profitierte im dritten Quartal von seiner Präsenz in Nischenmärkten wie dem Sicherheits-, Blech- und Kennzeichnungsdruck. Aufgrund der guten Sondermaschinenkonjunktur erreichten die Neubestellungen im Sommerquartal 2011 mit 472,8 Millionen Euro den höchsten Wert seit 2006.
Gegenüber dem Vorjahr stieg der Auftragseingang im Konzern in den ersten neun Monaten um 15,4 Prozent auf 1.155,7 Millionen Euro (2010: 1.001,2 Millionen Euro). Der Auftragsbestand am Quartalsende überschritt mit 810,8 Millionen Euro erstmals seit Mitte 2008 wieder die 800-Millionen-Euro-Marke. Dagegen legte der Konzernumsatz bis Ende September nur leicht um 1,8 Prozent auf 785,7 Millionen Euro (2010: 772,1 Millionen Euro) zu.

Lieferverschiebungen und hohe Sonderaufwendungen für die nochmalige Kapazitätsanpassung der ungenügend ausgelasteten Rollenstandorte führten zu einem unbefriedigenden Quartalsergebnis vor Steuern von minus 15,6 Millionen Euro. Für den gesamten Neunmonats-Zeitraum wird ein Vorsteuerergebnis (EBT) von minus 26,6 Millionen Euro (2010: minus 6,7 Millionen Euro) und nach Steuern ein Konzernergebnis von minus 32,5 Millionen Euro (2010: minus 9,2 Millionen Euro) ausgewiesen.

Bogenoffsetmarkt legt nur leicht zu


Bei Bogenoffsetmaschinen legte der Auftragseingang angesichts der nachlassenden Nachfragedynamik nur leicht um 2,2 Prozent auf 472,0 Millionen Euro (2010: 462,0 Millionen Euro) zu. Dagegen zogen die Bestellungen bei Rollen- und Sondermaschinen durch das lebhafte Nischengeschäft gegenüber dem Vorjahr (2010: 539,2 Miollionen Euro) um 26,8 Prozent auf 683,7 Millionen Euro an. Umsatzseitig wurde im Bogenbereich ein deutlicher Zuwachs von 14,9 Prozent auf 397,4 Millionen Euro realisiert (2010: 346,0 Millionen Euro).

Demgegenüber lag der Segmentumsatz bei Rollen- und Sondermaschinen durch Lieferverschiebungen mit 388,3 Millionen Euro nach neun Monaten noch um 8,9 Prozent unter dem Vorjahr mit 426,1 Millionen Euro). Durch den Minderumsatz fehlende Deckungsbeiträge und Rückstellungen für Personalmaßnahmen im Rollenbereich reduzierten das positive Segmentergebnis bei Rollen- und Sondermaschinen. Im Bereich Bogenmaschinen verhinderten der anhaltende Preisdruck und hohe Vorlaufkosten für neue Produktgenerationen trotz der erreichten Kosteneinsparungen einen operativen Gewinn.

**break**Bei einem gegenüber 2010 um 28,0 Prozent höheren Inlandsumsatz reduzierte sich die Exportquote auf 84,6 Prozent. Der Lieferanteil des europäischen Auslands stieg auf 36,1 Prozent gegenüber 30,3 Prozent im Vorjahr. Nordamerika trug 10,4 Prozent zum Konzernumsatz bei (2010: 9,7 Prozent). Die Regionalquote der Wachstumsregion Asien/Pazifik blieb mit 26,7 Prozent auf einem hohen Niveau. Lateinamerika und Afrika lagen mit 11,4 Prozent wieder näher am historischen Mittel als im Vorjahr mit 21 Prozent.

Bei niedrigeren Forderungen und höheren Kundenanzahlungen übertraf der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit mit 64,6 Millionen Euro den Vor-jahreswert (11,6 Millionen Euro) um ein Mehrfaches. Damit konnten die Auszahlungen für Investitionen gedeckt und der freie Cashflow auf 40,7 Millionen Euro gesteigert werden. Das Eigenkapital von 434,3 Millionen Euro entspricht in Relation zur gestiegenen Bilanzsumme einer Quote von 36,7 Prozent.

Zum 30. September 2011 beschäftigte die KBA-Gruppe 6.446 Mitarbeiter. Ohne Berücksichtigung der neu konsolidierten Tochtergesellschaften waren 52 weniger tätig als im Vorjahr. Nach kompletter Umsetzung aller beschlossenen Kapazitätsanpassungsmaßnah-men wird die Zahl der Konzernbeschäftigten auf etwa 6.000 (inklusive Auszubildende) sinken. Mit dem Berufsstart im Herbst stieg die Zahl der Auszubildenden und Praktikanten von 419 auf 433.

Ausblick für 2011

Im Ausblick bestätigt der KBA-Vorstand trotz des Rückstands nach neun Monaten die im Frühjahr prognostizierte leichte Steigerung des Konzernumsatzes im Geschäftsjahr 2011. Dazu soll ein Umsatzsprung mit ertragsstarken Produkten im vierten Quartal beitragen. Wie in den beiden Vorjahren strebt das Management zudem ein positives Vorsteuerergebnis im Konzern an. Die früher noch in Aussicht gestellte moderate Verbesserung des Konzern-EBT hält der KBA-Vorstand unter dem seit dem 1. November 2011 amtierenden neuen Vorsitzenden Claus Bolza-Schünemann allerdings nicht mehr für realistisch.

Begründet wird die etwas schwächere Ergebnisprognose mit den nicht in dieser Dimension erwarteten Sonderaufwendungen für die Kapazitätsanpassung an den Rollenstandorten und den aus der mittlerweile erkennbaren Marktabschwächung resultierenden Belastungen und Vorsorgen. Zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung für 2012 will sich das Management angesichts der wieder unsicherer gewordenen Wirtschaftslage und des noch nicht eindeutig vorhersehbaren Investitionsverhaltens im Vorfeld der im Mai 2012 in Düsseldorf stattfindenden Fachmesse drupa erst im März nächsten Jahres äußern. (kü)

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