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26.04.2017  Wirtschaft
Geringere Verluste
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 vom 1. April bis 30. September 2011 bei einem stabilen Umsatz das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit verbessert.
Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr mit 1,333 Milliarden Euro währungsbereinigt um rund 5 Prozent unter dem Vorjahreswert von 1,436 Milliarden Euro, der durch die Messen Ipex und Expo Print beeinflusst war. Der Auftragsbestand der Heidelberg Gruppe betrug zum Ende des zweiten Quartals 731 Millionen Euro und hat sich im Vergleich zum Vorquartal mit 718 Millionen Euro leicht erhöht.

Der Umsatz lag in den ersten sechs Monaten mit 1,180 Milliarden Euro (währungsbereinigt 1,209 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres von 1,196 Milliarden Euro. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse konnte dagegen im Halbjahr auf minus 21 Millionen Euro (Vorjahr: minus 41 Millionen Euro) verbessert werden. Die Sondereinflüsse von 3 Millionen Euro resultierten überwiegend aus personalbezogenen Aufwendungen.

Besseres Finanzergebnis

"Das weiterhin konsequente Kostenmanagement im Rahmen der Neuorganisation und die damit verbundenen Effizienzgewinne haben bei einem stabilen Umsatz zu einer deutlichen Verbesserung der Profitabilität im Vorjahresvergleich geführt. Da die konjunkturelle Lage weltweit unsicherer geworden ist und die Markterholung nicht wie erwartet eintritt, werden wir aktiv gegensteuern, um unser mittelfristiges Ertragsziel zu erreichen", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.

Das Finanzergebnis konnte mit minus 42 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert von minus 87 Millionen Euro verbessert werden. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich im zweiten Quartal von minus 50 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 19 Millionen Euro. Im Halbjahr erzielte Heidelberg eine  Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr von minus 106 Millionen Euro auf minus 66 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern erreichte im Halbjahr einen Wert von minus 66 Millionen Euro (Vorjahr: minus 88 Millionen Euro).

Der Free Cashflow fiel im ersten Halbjahr mit minus 19 Millionen Euro negativ aus. Dazu hat unter anderem der Mittelabfluss aus der Werkserweiterung in China beigetragen. Die Nettofinanzverschuldung lag im ersten Halbjahr bei vergleichsweise niedrigen 279 Millionen Euro. Zu Beginn des letzten Geschäftsjahres betrug diese noch 695 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote blieb im Berichtszeitraum mit rund 30 Prozent stabil.

**break**"Durch die gelungene Refinanzierung und unser erfolgreiches Asset Management konnte die finanzielle Stabilität von Heidelberg gesichert werden, und wir konnten damit auch unsere Finanzierungskosten deutlich senken", sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand des Unternehmens. "Der Free Cashflow entwickelte sich dank des weiter optimierten Net Working Capital im zweiten Quartal besser als erwartet, was unsere Nettoverschuldung positiv beeinflusst hat."

Zum 30. September 2011 beschäftigte Heidelberg weltweit 15.782 Mitarbeiter, die Mitarbeiterzahl ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 446 Personen zurück.

In der Sparte Heidelberg Equipment lagen die Auftragseingänge zum Halbjahr mit 810 Millionen Euro um 8 Prozent niedriger als im Vorjahr, das durch die Messen Ipex und Expo Print geprägt war. Im gleichen Zeitraum verzeichnete die Sparte mit 674 Millionen Euro einen Umsatzzuwachs von 4 Prozent (währungsbereinigt von 7 Prozent). Die Sparte Heidelberg Services wurde weiterhin vom rückläufigen Geschäft mit Gebrauchtmaschinen beeinflusst. So lagen die Auftragseingänge mit 515 Millionen Euro um 7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Halbjahresumsatz der Sparte verringerte sich mit 498 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent (währungsbereinigt um 6 Prozent).

Weniger Umsatz in Europa

Die Auftragslage für Heidelberg ist anhaltend international uneinheitlich: Während die Auftragseingänge in den Regionen Europe, Middle East und Africa (EMEA) und South America auch messebedingt im Halbjahr hinter den Vorjahreswerten lagen, erreichten die Regionen Asia/Pacific und Eastern Europe währungsbereinigt das Niveau des Vorjahres, die Region North America lag leicht über dem schwachen Vorjahresniveau. Der Umsatz lag in den Regionen North America, South America sowie Asia/Pacific währungsbereinigt über dem Vorjahreswert. In den Regionen Europe, Middle East und Africa sowie Eastern Europe verringerte sich der währungsbereinigte Umsatz verglichen zum Vorjahr.

Für die zweite Geschäftsjahreshälfte geht Heidelberg unverändert davon aus, dass sich die konjunkturellen Unsicherheiten bremsend auf das Investitionsverhalten in der Branche auswirken werden. Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten und die schwächere gesamtwirtschaftliche Dynamik haben dazu geführt, dass die Unsicherheit bezüglich der weiteren konjunkturellen Entwicklung im Vergleich zum ersten Quartal 2011/12 noch einmal deutlich gestiegen ist. Die Auftragslage für Heidelberg ist dabei weiterhin international uneinheitlich und geprägt von der einerseits anhaltend unsicheren Lage in den USA, Japan und den Mittelmeeranrainerstaaten sowie andererseits vom positiven Verlauf in China und Südamerika.

Schwächere Nachfrage

Aufgrund der konjunkturellen Aussichten ist davon auszugehen, dass sich die Nachfrage in der zweiten Geschäftsjahreshälfte schwächer entwickelt als erwartet, dass sich Umsatz und operatives Ergebnis nicht auf dem von Heidelberg angestrebten Niveau bewegen und somit das Ziel eines ausgeglichenen Vorsteuerergebnisses voraussichtlich nicht erreicht werden kann. Zur angestrebten Steigerung der operativen Profitabilität im laufenden Geschäftsjahr wurden kurzfristig umsetzbare Maßnahmen im Sachkosten- und Personalbereich eingeleitet. Das Unternehmen geht davon aus, im Gesamtjahr 2011/12 gegenüber dem Vorjahr ein spürbar verbessertes operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen zu erzielen.

Heidelberg hält an seinen mittelfristigen Profitabilitätszielen fest, auch wenn sich die geplante Umsatzsteigerung auf über 3 Milliarden Euro aufgrund der Nachfrageschwäche zeitlich verzögern sollte. Um diese Profitabilitätsziele zu erreichen, arbeitet Heidelberg an einem Programm, um nach wie vor innerhalb der nächsten zwei Geschäftsjahre das auch schon bisher angestrebte operative Ergebnis von 150 Millionen Euro sicherzustellen. Aufbauend auf der 2010 durchgeführten Neuorganisation des Unternehmens ist neben weiteren Kapazitäts- und Kostenanpassungen auch an strukturelle Veränderungen gedacht, um für das Geschäftsmodell nachhaltig profitable Strukturen zu schaffen. Dazu werden sämtliche Bereiche, Produkte und Prozesse auf den Prüfstand gestellt.

"Wir werden uns für den professionellen Werbe- und Verpackungsdruckmarkt so aufstellen, dass wir den sich verändernden Marktanforderungen bei einem gleichzeitig volatilerem Umfeld gerecht werden", sagte Bernhard Schreier. "Sobald unsere Prüfung abgeschlossen ist und Maßnahmen beschlossen sind, werden wir diese umgehend mitteilen." (kü)
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