3D-Effekte mit Chip-Off-Lackierung
Die Firmen Weilburger Graphics, Merck und Model Kramp haben ein neues Veredelungsverfahren für die Druck- und Verpackungsindustrie entwickelt. Auf der Basis einer Zwei-Komponenten-Lackierung entstehen dabei auf dem Druckbogen verschiedenartige 3D-Strukturen.
Bei der Chip-Off-Effektlackierung (Chip-Off steht für Abstoßen, Abplatzen) handelt es sich um eine Zwei-Komponenten-Lackveredelung, die auch über Einfachlackmaschinen mit UV-Trocknung appliziert werden kann. Durch die unterschiedlichen Oberflächenspannungen der beiden Lacke entsteht eine optisch und haptisch erfassbare 3D-Struktur. Weilburger beschreibt die Struktur bei vollflächiger Lackierung als vergleichbar mit einem "getrockneten Schaum". Werden beide Lackformen variiert, lassen sich jedoch auch Strukturen erzeugen, die an Oberflächen von oxidierten Metallen, Polystyrolen oder Schaumstoffen erinnern. Die Zugabe von Effektpigmenten kann diese Wirkung noch verstärken.
Aufgebracht wird die Chip-Off-Effektlackierung in Druckmaschinen mit UV-Ausstattung in zwei Durchgängen. Der zweite Durchlauf ist erforderlich, weil der erste Lack vor dem Aufbringen der zweiten vollständig ausgehärtet sein muss. Das Verfahren lässt sich auch mit konventionellen- und Hybridfarben sowie mit Offline-Lackiermaschinen nutzen. Als Anwendungsgebiete nennt Weilburger Kosmetik-, Elektronik- und Lifestyle-Verpackungen sowie hochwertige Akzidenzen wie Geschäftsberichte und Prospekte, aber auch Produkte wie Etiketten oder POS-Materialien. (ila)