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24.04.2017  Wirtschaft
Strukturwandel hält an
Die Druckbranche leidet weiter unter dem Strukturwandel: Das zeigt die aktuelle Herbst-Umfrage von Apenberg+Partner. Auch im drupa-Jahr 2012 müssen viele Unternehmen der deutschen Druck- und Medien- Industrie mit schwierigen Verhältnissen rechnen. Das gilt vor allem für die Zeitungsdrucker, die mehrheitlich einen weiteren Preisverfall erwarten. Es gibt aber auch Branchen-Vertreter, die optimistisch sind.
Die traditionelle Herbstprognose des Hamburger Personal- und Unternehmensberaters Apenberg+Partner gilt als Seismograph der Druck- und
Medienwirtschaft. Die Umfrage wurde bereits zum neunten Mal durchgeführt. 460 Unternehmen folgten der Bitte der Consultants und äußerten sich zu den wirtschaftlichen Erwartungen ihrer Branche. 98 Prozent der Fragebögen wurden von Vorständen und Geschäftsführern beantwortet.

Die wichtigsten Ergebnisse: Die Hälfte der 265 Druckereimanager erwartet auch für das drupa-Jahr 2012 einen weiteren Rückgang bei den Verkaufspreisen, lediglich sieben Prozent der Befragten gehen von einer Steigerung ihrer Abnehmerpreise aus. Dennoch glauben insgesamt 53 Prozent der Befragten an eine positive Marktentwicklung. Dieser verhaltene Optimismus wird vor allem von den Etiketten- und Verpackungsdruckern getragen, während die Mehrheit der Bogen-Akzidenzdrucker (56 Prozent) eine negative Marktentwicklung in 2012 befürchtet. Die Investitionsbereitschaft der Drucker wird sehr unterschiedlich eingeschätzt. Während 27 Prozent der Befragten ihre Investitionen steigern wollen, wird rund ein Drittel der Drucker weniger investieren als in 2011.

2012 wird vermutlich nicht das Jahr der Zeitungsdrucker werden: Die Rationalisierungs-Bemühungen der Verlage entfalten nun ihre volle Wirkung. Knapp 75 Prozent der befragten Zeitungsdruckerei-Manager erwarten einen Preisverfall bei ihren Produkten, etwa die Hälfte der Entscheider rechnet mit einer weiteren Verschlechterung der Marktsituation. "Die Druckindustrie muss sich auf ein weiteres Jahr des Strukturwandels einstellen", so Michael Apenberg, Geschäftsführer bei Apenberg+Partner. "Die Branche ist nichts für schwache Nerven – und dabei wird es wohl erst mal bleiben. Gut 40 Prozent der Befragten sind dabei, ihre Geschäftsmodelle zu überarbeiten oder durch neue Dienstleistungen und Produkte zu erweitern."

Von den 121 befragten Verlagsmanagern erwarten rund 41 Prozent für 2012 eine Verbesserung ihrer Ergebnisentwicklung, nur 20 Prozent befürchten eine Verschlechterung. 41 Prozent wollen ihre Wertschöpfungskette weiter ausbauen und ihren Kampf um "Paid Content" im Internet fortsetzen. Daher ist auch jeder dritte Verlag bereit, seine Investitionen im Jahre 2012 gegenüber dem Vorjahr zu steigern.

An der Befragung beteiligten sich auch 74 Unternehmen der grafischen Zulieferindustrie in Deutschland. Die größte Gruppe bildeten die grafischen Fachhändler (20 Prozent) und die Druckmaschinenhersteller (20 Prozent). Jedes zweite Unternehmen der Zulieferindustrie hat sich vorgenommen, die Preise 2012 auf dem Niveau von 2011 zu belassen. "Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Papierpreise weiter nach oben bewegen werden", sagt Jörn Dreessen, Projektleiter des Print Business Forecast 2012. Die Teilnehmer der Umfrage erhalten die Ergebnisse in diesen Tagen kostenfrei zugesandt. Alle anderen Interessenten können die Studie gegen eine Schutzgebühr von 95 Euro zzgl. 19 % Mehrwertsteuer als PDF bei Apenberg+Partner bestellen. (kü)
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