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News / Tiefdruckausrüstung wird erneuert
27.09.2011  Wirtschaft
Tiefdruckausrüstung wird erneuert
Im nächsten Jahr wird die Tiefdruckrotation an der Hochschule der Medien in Stuttgart ausgetauscht. Für eine knappe Million Euro erwirbt die Hochschule nach einer europaweiten Ausschreibung eine komplett ausgestattete Rotomec MW60. Ab Herbst 2012 soll sie für Lehre und Forschung eingesetzt werden.
Die neue Verpackungstiefdruckmaschine des italienischen Herstellers ersetzt die vorhandene MAN-Maschine von 1955. "Damit konnten Studierende zwar noch produzieren, industrielle Tiefdruck-Prozesse waren allerdings schon lange nicht mehr darstellbar", erläutert Ulrich Reiser, der mit Armin Weichmann das Lehrgebiet Tiefdruck an der HDM betreut.

"Mit der Neuerwerbung ist die HdM im Tiefdruck wieder bestens aufgestellt: Als einzige Hochschule europaweit bieten wir eine durchgängige Tiefducklinie, von der Vorstufe bis zum Endprodukt", so die Professoren. Die Vorstufe mit der Druckformherstellung wurde bereits 2004 erneuert. Damals wurde eine elektromechanische Zylindergravur K500 der Firma Hell angeschafft. 2008 kam zur hochpräzisen, laserablativen Generierung von Ätzmasken das Digilas-Lasersystem der Firma Schepers dazu. "Zusammen mit der neuen Rotation bieten sich nun attraktive Möglichkeiten in Lehre und Forschung, zum Beispiel für Kooperationen bei Material- oder Farbtests".

Die neue Maschine hat vier Druckwerke, eine Bahnbreite von 62 Zentimetern und kann mit bis zu 300 Meter pro Minute drucken. Die bedruckten Rollen können wieder eingesetzt und in einem zweiten Durchgang  registergenau bedruckt werden. Somit kann die Bahn beidseitig oder aber mit mehr als vier Farben auf einer Seite bedruckt werden. Die Kaufsumme für die Maschine und die Zusatzaggregate teilen sich die Hochschule und das Land Baden-Württemberg.

Für die Erneuerung im Tiefdruck hatte die Hochschule im Mai 2009 einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gestellt. Er wurde im September 2009 positiv beschieden, nachdem Gutachter sich vom Ausbildungskonzept, dem Know-how und dem Engagement der Studierenden vor Ort überzeugt hatten. Ende 2010 flossen die ersten Mittel. Seitdem laufen die konkreten Planungen. Voraussichtlich im Frühjahr 2012 wird die Maschine an der HDM eintreffen. Dann kann der Aufbau und die Inbetriebnahme beginnen, damit die Studierenden zum Wintersemester 2012/2013 mit der neuen Technologie arbeiten können.
 
Rotomec zählt wie Fischer und Krecke zur Bobst-Gruppe. Das Flexodruck-Technologiezentrum (DFTA-TZ) an der Hochschule der Medien nutzt eine Maschine von Fischer und Krecke, die auch für die Lehre zur Verfügung steht. "Langfristig bauen wir auf die Synergien durch die Technologien, die beide Maschinen an einem Standort bieten. Wir sehen gute Chancen für Kooperationen in Forschung und Lehre. Die Druck-Studierenden können in Zukunft wieder alle wichtigen Verpackungsdruckverfahren an modernen Maschinen kennenlernen, die Verpackungstechnik-Studierenden vertiefen ihr Know-how im Tiefdruck, dem klassisch für den Druck von hochwertigen Verpackungen eingesetzten Verfahren", erläutern die Professoren.

Mit der neuen Technologie arbeiten künftig rund 120 Studierende pro Semester. In Produktionspraktika oder technologischen Übungen bauen sie ihr Praxiswissen aus. Sowohl im Bachelor- als auch im Master-Studiengang setzen sie aufgabenbezogene Projekte um. Die Tiefdrucktechnologie wird zudem in Seminaren, etwa der Johannes Gutenberg-Schule Stuttgart oder der European Gravure Association (ERA) genutzt. Auch die Schweizer Partnerhochschule der HDM aus Yverdon ist regelmäßig zu Gast, um Tiefdruck-Erfahrung zu sammeln.  (kü)
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