Insolvenzverfahren aufgehoben
Die in Heitersheim ansässige Walter Industriebuchbinderei GmbH konnte nach etwas über einem Jahr in der Insolvenz das Insolvenzverfahren hinter sich lassen und steht nun wieder auf eigenen Füßen. Am 1. August 2011 wurde das Insolvenzverfahren mit Beschluss des Amtsgerichts Freiburg aufgehoben, so dass die Firma fortan wieder selbständig am Markt agiert.
In den 14 Monaten der Betriebsfortführung gelang es dem Freiburger Fachanwalt für InsolvenzrechtUlrich Nehrig, den Betrieb zu sanieren und positive Betriebsergebnisse zu erzielen. Auf der Basis dieser erfolgreichen Betriebsfortführung wurde von ihm ein Insolvenzplan erarbeitet und den Gläubigern vorgelegt, der schließlich Zustimmung in der Gläubigerversammlung fand. Die Gläubiger werden eine Insolvenzquote von über 70 Prozent auf ihre Forderungen erhalten.
"Insolvenzpläne sind deutlich schwieriger und bedeuten immer mehr Arbeit als die übliche Form der übertragenen Sanierung auf einen Investor", so der Freiburger Sanierungsexperte Ulrich Nehrig, "aber hier bot sich die Durchführung eines Insolvenzplans an und führt bei einer Insolvenzquote von über 70 Prozent auch zu einem sensationellen Ergebnis für die Gläubiger." Zu Beginn des Verfahrens waren Personalanpassungsmaßnahmen noch unvermeidlich, aber im Rahmen des Insolvenzplans konnten nun alle verbliebenen 42 Arbeitsplätze erhalten werden.
"Dieses Verfahren eignet sich als Musterverfahren für eine erfolgreiche Insolvenzabwicklung", betont Insolvenzverwalter Ulrich Nehrig. "Alle Beteiligten haben großen Einsatz gezeigt, ob dies nun die Hausbank, die Agentur für Arbeit, der Gesellschafter, der Betriebsrat, der Geschäftsführer, der Fiskus oder die Gemeinde war, alle haben ihren Anteil am Erfolg, wobei ich insbesondere die Zusammenarbeit mit dem Gläubigerausschuss lobend erwähnen möchte." Ein besonderes Lob hat Rechtsanwalt Ulrich Nehrig für die Arbeitnehmer der Walter Industriebuchbinderei GmbH parat: "Die Belegschaft hat einen großen Beitrag geleistet, mich immer vorbildlich unterstützt und stand jederzeit hinter mir. Dafür gebührt ein besonderes Lob und gerade für die Mitarbeiter hoffe ich auf einen langen Fortbestand der nun gefundenen Lösung." (kü)