Übernahme durch Schießl
Die letzten noch verbliebenen Schlott-Gesellschaften sind an Investoren verkauft worden. Die Lübecker Broschek Rollenoffset GmbH wird von der Augsburger Schießl GmbH übernommen und der niederländische Tiefdruckspezialist Biegelaar vom Management.
Auch für das tschechische Unternehmen Reus gebe es einen Kaufvertrag mit der Bremer Stark-Gruppe, der allerdings noch beurkundet werden müsse, teilt der Insolvenzverwalter mit. In Lübeck sollen 79 der 130 Mitarbeiter übernommen werden. Insgesamt seien jetzt 650 Arbeitsplätze von ehemals 1.300 in der Schlott-Gruppe durch Übernahmen erhalten worden.
Der Broschek-Rollenoffset-Käufer Schießl ist 1983 in den Rollenoffsetdruck eingestiegen und hat nach eigenen Angaben seitdem in fünf Maschinengenerationen investiert. Zur Gruppe gehören eine eigene Werbeagentur und seit 2008 die VS Frotscher GmbH in Gerichshain. Der Druckmaschinenpark deckt alle Formate von 8 bis 32 Seiten ab.
Nach Abschluss des Investorenprozesses beginne im Insolvenzverfahren nun die so genannte „Verwertungs- und Abrechnungsphase“. Sämtliche Ansprüche von Gläubigern – bzw. der Schlott-Gruppe selbst – werden dabei durch den Insolvenzverwalter geprüft und ggf. befriedigt. Erst wenn dies beendet ist, steht die tatsächliche Insolvenzmasse fest und kann an die Gläubiger verteilt werden. Erfahrungsgemäß könne sich die Verwertungsphase bei einem komplexen Unternehmen wie der Schlott-gruppe über mehrere Jahre hinziehen. Bis auf Weiteres sind derzeit noch rund 30 Schlott-Mitarbeiter in Nürnberg mit Verwaltungsfunktionen im Zusammenhang mit der Abwicklung der Schlott AG beschäftigt. (tf)