Aus für Albbruck
UPM plant, die Papierkapazität in Europa um 1,3 Millionen Tonnen zu reduzieren. Das hat auch weitreichende Folgen für einige Werke. 1.170 Arbeitsplätze fallen vermutlich weg.
Im Rahmen der Integration von Myllykoski hat UPM eine Analyse der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit seiner Werke im Publikationspapierbereich vorgenommen. Die Bewertung umfasste die Bereiche Effizienz der Assets, Verfügbarkeit und Kosten von zur Produktion benötigten Materialien sowie Endverbrauchermärkte.
Als ein Resultat der Bewertung plant UPM, seine Produktionskapazität bei Magazinpapier anzupassen, um den Bedürfnissen seines globalen Kundenstamms gerecht zu werden. Aus diesem Grund wird UPM Mitarbeiterverhandlungen zur geplanten dauerhaften Kapazitätsreduzierung von 1,2 Millionen Tonnen Magazinpapier in Finnland, Deutschland und Frankreich sowie von 110.000 Tonnen Zeitungsdruckpapier in Deutschland beginnen. Die Planung beinhaltet darüber hinaus die Restrukturierung überlappender Papierverkaufs- und Supply Chain Aktivitäten sowie globaler Funktionen.
UPM Albbruck soll geschlossen werden
Der Konzern plant, das Werks UPM Myllykoski in Kouvola, Finnland und das Werk UPM Albbruck in Deutschland dauerhaft zu schließen. Ebenfalls dauerhaft geschlossen werden den Plänen zufolge die Papiermaschine 3 des Werks UPM Ettringen in Deutschland. Der Formatschneider des Werks UPM Albbruck soll in das Werk UPM Plattling verlagert werden. Die Papierfabrik UPM Stracel, Frankreich soll aus der UPM Paper Business Group gelöst und möglicherweise verkauft werden. Außerdem plant UPM, die Papiermaschine 2 für ungestrichenes Feinpapier bei UPM Nordland Papier, Deutschland, vorübergehend abzustellen und die Geschäftstätigkeiten im Zellstoffwerk und in der Papierfabrik Pietarsaari, Finnland, zu straffen.
Die geplante Schließung der Werke UPM Myllykoski und UPM Albbruck sowie der Papiermaschine 3 bei UPM Ettringen wäre zum Jahresende 2011 vorgesehen. Der Verkaufsprozess des Werks Stracel würde im Herbst beginnen und sollte voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten abgeschlossen sein. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen würde die Anzahl der Mitarbeiter um etwa 1.170 reduzieren. Basierend auf den Planungen wird UPM im dritten Quartal 2011 Abschreibungen auf Fixed Assets in Höhe von etwa 70 Millionen Euro und Kosten-Rückstellungen in Höhe von rund 200 Millionen Euro vornehmen. Die Netto-Cash-Auswirkungen durch den Restrukturierungsplan belaufen sich auf etwa 170 Millionen Euro. Es wird erwartet, dass die jährlichen Synergievorteile der Myllykoski Akquisition inklusive der geplanten Maßnahmen bei insgesamt etwa 200 Millionen Euro liegen werden.
Überkapazitäten abbauen
"Die Papierindustrie sieht sich aufgrund hoher Rohstoff-, Energie und Logistikkosten sowie bedeutender Überkapazität mit schwerwiegenden Herausforderungen konfrontiert. Die Profitabilität unseres Papiergeschäfts liegt deutlich unter dem Niveau, das notwendig wäre, um langfristig nachhaltige Geschäftstätigkeiten auszuüben. Die geplante Restrukturierung würde die Wettbewerbsfähigkeit von UPMs Geschäftstätigkeiten im Papierbereich weiter stärken und künftig die Notwendigkeit größerer Instandhaltungsinvestitionen reduzieren", sagt Jussi Pesonen, President & CEO von UPM.
"Mit den geplanten Maßnahmen würden wir der Überkapazitäten-Problematik im Bereich Magazinpapiere begegnen. Dies kommt uns auch selbst zugute. Darüber hinaus würden wir die effiziente Nutzung unserer verbleibenden Kapazität sicherstellen. Dieser Plan würde jedoch die Probleme der Papierindustrie auf der Kostenseite nicht lösen", so Pesonen weiter. "Unser Ziel ist es, die Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Magazinpapiere zu verbessern. Im Vergleich zur Situation vor der Akquisition von Myllykoski würden die geplanten Maßnahmen unmittelbar eine Reduzierung der Kosten je Einheit unserer Magazin- und Zeitungsdruckpapiere bewirken. Wir wären trotz der Restrukturierung in der Lage, unsere Papierkunden aufgrund der Verbesserungen in den Bereichen Produktportfolio und geographische Lage noch besser zu bedienen", sagt Jyrki Ovaska, President, UPM Paper Business Group.
"Für die betroffenen Mitarbeiter sind die geplanten Schließungen außerordentlich bedauerlich. Die Restrukturierung ist jedoch die einzige Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Papiergeschäfts sichtbar zu verbessern. UPM wird die Verhandlungen verantwortungsvoll und gewissenhaft, gemäß der nationalen Gesetzgebungen der jeweiligen Länder, führen", so Ovaska. UPM wird Möglichkeiten eines "From-Job-to-Job"-Programms im Einklang mit der jeweiligen Gesetzgebung und den örtlichen Gegebenheiten prüfen, vorausgesetzt, dass der Plan in die Implementierungsphase übergeht. Die geplanten Maßnahmen werden in den anstehenden Verhandlungen mit den Mitarbeitern und Behörden diskutiert. (kü)