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23.04.2017  Wirtschaft
Mehr Umsatz und besseres Ergebnis
KBA hat im ersten Halbjahr 2011 rund 7,7 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr. Auch der Auftragseingang liegt über dem Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis ist jedoch noch negativ.
Koenig & Bauer verbuchte im ersten Halbjahr 2011 ein  Bestellvolumen von 682,9 Millionen Euro. Der von hohen Auftragseingängen zur Fachmesse Ipex geprägte Vorjahreswert von 679,3 Millionen Euro wurde leicht übertroffen. Der Konzernumsatz lag mit 509,7 Millionen Euro um 7,7 Prozent über dem Vorjahr von 473,2 Millionen Euro. Der Auftragsbestand Ende Juni übertraf mit 614,0 Millionen Euro den Vorjahreswert um 13,5 Prozent.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich von minus 18,9 Millionen Euro auf minus 7,3 Millionen Euro. Bei einem Finanzergebnis von minus 3,7 Millionen Euro verbesserte sich das zur Jahresmitte noch negative Vorsteuerergebnis (EBT) gegenüber 2010 um die Hälfte auf minus 11,0 Millionen Euro. Aus dem Konzernergebnis von minus 14,7 Millionen Euro errechnet sich ein anteiliges Ergebnis je Aktie von minus 0,89 Euro. Im zweiten Halbjahr erwartet das Management eine Ergebnisverbesserung.

Der operative Cashflow mit 32,3 Millionen Euro übertraf den Wert des Vorjahres von minus 18,1 Millionen Euro. Damit konnten die Auszahlungen für Investitionen gedeckt und der freie Cashflow auf 15,4 Millionen Euro gesteigert werden. Dazu kommen neben ausreichenden Kreditlinien liquide Mittel von 104,8 Millionen Euro. Nach Abzug der auf 40,2 Millionen Euro reduzierten Bankschulden errechnet sich eine Nettoliquidität von 64,6 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote erreicht 39,1 Prozent der Bilanzsumme.

Umsatzplus bei Bogenmaschinen


Die Bestellungen im Geschäftsbereich Bogenoffsetmaschinen lagen von April bis Juni 2011 mit 168,6 Millionen Euro über den drei vorangegangenen Quartalen. Über die gesamte Berichtsperiode wurden Aufträge für 310,1 Millionen Euro gebucht, 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr mit 303,6 Millionen Euro. Im Segment Rollen- und Sondermaschinen erreichten die Neuaufträge mit 372,8 Millionen Euro nicht ganz den Vorjahreswert von 375,7 Millionen Euro.

Der Umsatz im Bogensegment legte gegenüber 2010 um 29,6 Prozent auf 258,2 Millionen Euro zu. Dagegen unterschritten die Erlöse bei den Rollen- und Sondermaschinen mit 251,5 Millionen Euro den Vorjahreswert um 8,2 Prozent. Der mehrwöchige Streik am Standort Frankenthal hat zu Lieferverzögerungen geführt. Zum Halbjahresende standen bei Bogenoffsetmaschinen 9,2 Prozent und bei Rotationsanlagen und Sondermaschinen 15,9 Prozent mehr Aufträge in den Büchern.

**break**Bei einem gegenüber 2010 um rund 15 Prozent höheren Inlandsumsatz reduzierte sich die Exportquote auf 85,3 Prozent. Ins europäische Ausland gingen 37,1 Prozent der Lieferungen. Trotz der Steigerung lagen diese angesichts der anhaltenden Wirtschaftsprobleme in Südeuropa, UK und anderen Ländern weiter unter dem langjährigen Mittel. Der Umsatzanteil der Region Asien/Pazifik legte, getrieben durch China, von 27,0 Prozent auf 28,4 Prozent zu. Dagegen sank die Quote Nordamerikas durch die Investitionszurückhaltung bei Rollenrotationen auf 8,3 Prozent. Auf Lateinamerika und Afrika entfielen 11,5 % des Konzernumsatzes.

Zum 30. Juni 2011 beschäftigte die KBA-Gruppe 6.371 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 74 weniger als im Vorjahr. Angesichts der verhaltenen Marktperspektiven bei Rotationsanlagen wurde mittlerweile mit den Arbeitnehmervertretern und der IG Metall eine sozialverträgliche Kapazitätsanpassung an den Rollenstandorten Frankenthal, Trennfeld und Würzburg um insgesamt gut 500 Planstellen vereinbart. Mittelfristig wird die Beschäftigtenzahl im Konzern unter 6.000 sinken.

Prognose für 2011 bestätigt


Im Halbjahresbericht weist der KBA-Vorstandsvorsitzende Helge Hansen darauf hin, dass die Neuausrichtung beider Geschäftsbereiche auf die veränderten Marktperspektiven schon gut vorangekommen sei. Das Management habe aber noch einige Aufgaben zu lösen. Der Vorstand hält trotz des instabiler gewordenen wirtschaftlichen Umfeldes an seinen Zielen für 2011 fest. Diese beinhalten ein einstelliges Umsatzwachstum und eine moderate Verbesserung des schon in 2009 und 2010 positiven Konzernergebnisses vor Steuern. Bei seiner Prognose setzt das Management allerdings voraus, dass sich aufgrund der aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten die Lage der Weltwirtschaft und das Investitionsverhalten der Druckbranche nicht über das Bekannte hinaus verschlechtern.

Neben der an den Rollenstandorten laufenden Personalanpassung wird KBA durch zwei Gesellschaftsausgründungen die Kapazitäten im Werk Frankenthal für externe Auftraggeber und Investoren öffnen und neben der neuen Digitaldrucksparte einige Verantwortungsbereiche für Bogenoffset- und Sondermaschinen von der österreichischen KBA-Mödling AG ins Stammwerk Würzburg verlagern. (kü)
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