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25.04.2017  Wirtschaft
Umsatz stabil, Ergebnis besser
Heidelberg hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12, das vom 1. April bis zum 30. Juni 2011 dauerte, den um Währungsschwankungen bereinigten Umsatz im Vergleich zum Vorjahr stabil gehalten und das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit verbessert. Es ist jedoch immer noch negativ.
Der Auftragseingang lag im ersten Quartal 2011/12 mit 665 Millionen Euro - währungsbereinigt 690 Millionen Euro - im Rahmen der eigenen Erwartungen. Der höhere Vorjahreswert von 786 Millionen Eur) war hauptsächlich auf zusätzliche Bestellungen auf den Branchenmessen Ipex und Expo Print zurückzuführen, so Heidelberg. Gegenüber dem Vorquartal mit 637 Millionen Euro erhöhte sich der Auftragseingang währungsbereinigt um 8 Prozent. Der Auftragsbestand des Heidelberg-Konzerns lag zum Ende des ersten Quartals 2011/12 bei 718 Millionen Euro, was einen Anstieg um 84 Millionen Euro gegenüber dem Vorquartal darstellt.

In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte Heidelberg einen Umsatz in Höhe von 544 Millionen Euro, verglichen mit dem Vorjahr und 563 Millionen Euro. Bereinigt um Währungseffekte in Höhe von 19 Millionen Euro liegen die Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau, jedoch leicht unter den eigenen Erwartungen. Gründe seien unter anderem Umsatzverschiebungen auf die nachfolgenden Quartale infolge der Erdbebenkatastrophe in Japan sowie Verzögerungen aus der ausgeweiteten Liquiditätsverknappung im chinesischen Bankensystem, so das Unternehmen.

Weniger Verlust

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse (EBIT) konnte im ersten Quartal auf minus 25 Miollionen Euro nach minus 35 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum verbessert werden. Im Berichtsquartal fielen keine nennenswerten Sondereinflüsse an. Im Vorjahresquartal beinhalteten die Sondereinflüsse noch einen Ertrag in Höhe von 15 Millionen Euro.

"Wir haben im ersten Quartal bei einem stabilen Umsatz unser betriebliches Ergebnis ohne Sondereinflüsse im Vergleich zum Vorjahr steigern können", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Heidelberg-Konzerns. "Wir beobachten die aktuellen konjunkturellen Entwicklungen in der Welt sehr genau, deren Weiterentwicklungen schwer vorherzusagen sind. Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage und des anhaltend hohen Wirtschafswachstums im chinesischen Markt gehen wir jedoch davon aus, dass die regionalen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung von Heidelberg nur temporär sind."

Besseres Finanzergebnis


Aufgrund der gesunkenen Finanzierungsaufwendungen infolge der erfolgreichen Refinanzierung im ersten Quartal lag das Finanzergebnis im Berichtszeitraum bei minus 22 Millionen Euro und verbesserte sich damit im Vergleich zum Vorjahresquartal mit minus 35 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von minus 56 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf minus 47 Millionen Euro im ersten Quartal 2011/12. Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 46 Millionen Euro, verglichen mit dem Vorjahr und minus 52 Millionen Euro.

Die Nettofinanzverschuldung konnte aufgrund der im vergangenen Geschäftsjahr durchgeführten Kapitalerhöhung und des verbesserten operativen Ergebnisses mit 260 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mit 629 Millionen Euro deutlich reduziert werden und entwickelte sich im Vergleich zum Vorquartal mit 247 Millionen Euro stabil. Unterstützt durch konsequentes Cash-Management war der Free Cashflow im Berichtsquartal trotz einmaliger Refinanzierungskosten mit minus 6 Millionen Euro nahezu ausgeglichen.

"Die deutlich reduzierte Nettofinanzverschuldung und die im Frühjahr abgeschlossene Refinanzierung sind Beleg dafür, dass Heidelberg finanziell stabil aufgestellt ist", sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand von Heidelberg. "Diesen erfolgreich eingeschlagenen Weg werden wir vor allem durch unser konsequentes Kosten- und Asset-Management weiter beschreiten." Die Mitarbeiterzahl verringerte sich im ersten Quartal 2011/12 um weitere 110 Personen: Zum 30. Juni 2011 waren damit weltweit 15.718 Mitarbeiter im Heidelberg-Konzern beschäftigt. Im Vorjahrwaren es noch 16.218.

**break**In der Sparte Heidelberg Equipment lag der Auftragseingang im ersten Quartal mit 404 Millionen Euro um 11 Prozent über dem Vorquartal mit 365 Millionen Euro. Die Umsätze lagen mit 300 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Sondereinflüssen konnte um 19 Prozent von minus 48 Millionen Euro auf minus 39 Millionen Euro verbessert werden.

In der Sparte Heidelberg Services lagen die Auftragseingänge mit 258 Mio. Euro um 8 Prozent unter dem Vorjahreswert von 280 Millionen Euro. Die Umsatzerlöse lagen mit 241 Millionen Euro ebenfalls um 8 Prozent unter denen des Vorjahresquartals von 261 Millionen Euro. Trotz niedriger Umsätze erreichte das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Sondereinflüssen mit 10 Millionen Euro den positiven Vorjahreswert.  Die Sparte Heidelberg Financial Services konnte im Berichtsquartal erneut ein positives Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit erzielen. Das Ergebnis lag mit 4 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahresquartals mit 3 Millionen Euro.

Bilanz nach Regionen

In der Region Europe, Middle East and Africa erreichten die Auftragseingänge mit 245 Millionen Euro im ersten Quartal vor allem aufgrund der Ipex in Großbritannien im Vorjahr nicht das hohe Vorjahresniveau. Die Auftragseingänge in der Region Eastern Europe lagen mit 73 Millionen Euro 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. In der Region North America konnte der Auftragseingang währungsbereinigt um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. In der Region South America lagen die Auftragseingänge 21 Prozent hinter dem Vorjahreswert, was vor allem auf die Messe Expo Print im Vorjahresquartal zurückzuführen ist. In der Region Asia/Pacific verringerten sich die Auftragseingänge um 10 Prozent, lagen währungsbereinigt aber auf Vorjahresniveau. Bei den Umsatzerlösen konnten Eastern Europe, North America und South America im ersten Quartal im Jahresvergleich währungsbereinigt Zuwächse verzeichnen. Die währungsbereinigten Umsätze in Europe, Middle East and Africa sowie Asia/Pacific lagen dagegen unter beziehungsweise auf dem Vorjahresniveau.

Ausblick


Die globalen Konjunktur- und Marktrisiken sind nach wie vor hoch, insgesamt haben sie in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich zugenommen, so der Konzern. Die Verschärfung der Schuldenkrise einiger europäischer Staaten und der USA sowie die jüngsten Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten könnten die gesamt-wirtschaftliche Dynamik bremsen und sich negativ auf das Investitionsverhalten auswirken. Dennoch strebt Heidelberg im laufenden Geschäftsjahr 2011/12 - auf Basis eines höheren operativen Ergebnisses und des geringeren Finanzierungsaufwands - weiterhin ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis an, vorausgesetzt die Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Branche verläuft nach wie vor stabil.

Das weltweite Druckvolumen ist weiterhin stabil und wird Investitionen in die Produktionsmittel erfordern, meint der Konzern. Das mittelfristige Umsatzziel, das Heidelberg deshalb in den kommenden zwei bis drei Jahren anstrebt, liegt bei über drei Milliarden Euro im Jahr. Bei einer insgesamt stabilen Entwicklung rechnet Heidelberg damit, sich im laufenden und im nächsten Geschäftsjahr diesem Ziel schrittweise zu nähern - der Umsatzzuwachs im kommenden Geschäftsjahr sollte durch die drupa 2012 und die weitere Erholung der Printmedienindustrie größer als im laufenden Geschäftsjahr ausfallen. (kü)
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