‚Plate to Press‘ Produktion im Druckhaus Ulm-Oberschwaben: NELA steuert die Druckplattenproduktion der vollautomatischen Anlage mit Druckplattentransport an die Druckwerke
Lahr – August 2011 – Ab dem Januar 2012 werden beim Druckhaus Ulm-Oberschwaben (DUO) die druckfertigen Platten an die Ablagefächer an der Druckstelle angeliefert – und zwar bereits so vorsortiert, dass die für einen Druckauftrag benötigte Platten nur noch in die Ladekassette des manroland APL-Systems eingelegt werden müssen. Möglich macht dies die vollautomatische NELA Plattensortierung mit PlateFlow Software, mit der Druckplatten für verschiedene Druckjobs in so genannten „Plattenbahnhöfen“ vorgehalten werden können. Manuelles Sortieren der Platten ist passé.
Die vollautomatische Anlieferung druckfertiger Platten bis in die unmittelbare Nähe der Druckmaschine ist heute Standard geworden. Schnelle Jobwechsel, viele Mutationen und die Verschiebung der Druckplattenproduktion immer näher an den Andruckzeitpunkt machen es jedoch zunehmend erforderlich, dass eine immer größer werdende Anzahl an Druckplatten innerhalb eines sehr kurzen Zeitraumes hergestellt bzw. vorgehalten werden muss. Das heißt, die Anforderungen an die Druckplattenlogistik vor der Rotation werden immer größer.
Für das Druckhaus Ulm-Oberschwaben, welche den Verlagen Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG in Ulm und Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG, Drexler, Gessler in Leutkirch gehört und in Ulm bzw. Weingarten für die beiden Verlage sämtliche Tageszeitungen, Wochenblätter und Sonderproduktionen fertigt, war es eine der wichtigsten Vorgaben, ein lt. Geschäftsführer Ernst Jackwert „sehr ambitioniertes Druckzeitfenster“ zu realisieren. Da die neuen Rotationen mit dem automatischen Plattenbeladungssystem APL ausgestattet sind und zudem noch mit maximaler Maschinenleistung kalkuliert wurden, ist es unumgänglich – so Jackwert – dass sämtliche Druck- und Blindplatten auftragsbezogen direkt an der jeweiligen Druckebene angeliefert werden. „Nur unter dieser Voraussetzung ist es möglich, eine sichere Plattenzuführung in die APL-Kassetten in der Maschine durch das Bedienpersonal zu realisieren“.
Um die anspruchsvolle Herausforderung zu meistern, wird NELA zunächst die klassische Druckplattenproduktion erneuern und auf Höchstgeschwindigkeit trimmen. Dazu werden in einer ersten Phase zwei neue High-Speed VCPevolution HS 800 Stanz- und Biegegeräte geliefert, die jeweils 360 Platten/Stunde für die neue manroland Colorman autoprint Druckmaschine produzieren können. In einer zweiten Phase werden diese VCPs dann mit Transportbändern und Sortierstaplern ergänzt, die direkt an der Rotation installiert werden. Sowohl auf der unteren Druckebene als auch direkt an der Galerie der oberen Ebene werden jeweils 26 Stapel- und Sortierfächer installiert. Kernstück des Transportsystems ist ein fast 4 Meter hoher NELA PlateReorganizer, ein Plattenspeicher, der bis zu 720 Platten/Stunde umsortieren kann. Der PlateReorganizer ermöglicht es, die druckfertigen Druckplatten in genau der Reihenfolge vorzusortieren, wie sie an der Rotation benötigt werden. Hier werden auch die Blindplatten an der richtigen Stelle eingefügt.
Im NELA Sortierstapler werden dann – direkt an der Rotation – alle für einen Druckzylinder benötigten Platten in jeweils einem Stapelfach abgelegt. Eine Gruppe von Stapelfächern – eben genau so viele, wie für einen Druckauftrag benötigt werden – bildet einen Plattenbahnhof. In Ulm wird es drei solche Bahnhöfe mit Plattenausgabe oben und unten geben, d.h. es können jederzeit Platten für bis zu drei komplette Druckmaschinenbelegungen vorgehalten werden.
Die Leitstelle der imposanten Anlage ist allerdings unsichtbar: die NELA PlateFlow Software. Sie wurde eigens von NELA als Interface zur Produktionsplanungs-Software entwickelt. Mit ihr werden ständig Daten aus der PECOM Software eingesehen und abgerufen bzw. abgeglichen, so z. B. das Ausschießschema oder die Reihenfolge der Druckjobs. Damit „weiß“ die NELA Plattenlogistik also jederzeit, welche Druckplatte wann und wo auf der Rotation benötigt wird, das heißt zu welchem Bahnhof sie geliefert werden muss.
Eine spezielle Sensorik überwacht die Belegung der Stapelfächer. Über mehrere Monitore wird ständig ein Produktionsstatus dargestellt. Ebenso wird registriert, wenn Fächer entleert werden. Freie Fächer werden sofort wieder als Bahnhof zusammengefasst und dem nächsten Druckauftrag zugewiesen. Über eine Rückmeldung erfolgt eine automatische Freigabe für die Belichtung des nächsten Druckauftrages. NELA ist hier also für die Steuerung des kompletten Plattenflusses verantwortlich.
Bei einem Projekt dieser Größenordnung ist natürlich viel Expertenwissen gefordert. „Wir sehen in der Firma NELA den Partner, mit dem wir unsere Vorgaben in den nächsten Monaten umsetzen und dadurch die gesamte Zeitungsproduktion und Fremdproduktion termingerecht fertigen können“, bestätigt Geschäftsführer Ernst Jackwert. „Von der ersten Planung bis zur Realisierung des komplexen Projektes waren wir bei der Firma NELA in fachlichen und kompetenten Händen.“
Über NELA: Die NELA Gruppe bestehend aus der Brüder Neumeister GmbH, NELA USA, Inc. und NELA Asia bildet das weltweit größte Register- & Pre-Press Automatisierungsunternehmen der graphischen Industrie. Registersysteme beinhalten sowohl inline Stanz-Abkantmaschinen für den Zeitungs- und Akzidenzdruck als auch Plattenautomatisierungs- und Transportsysteme. Mit mehr als 1700 optischen inline Anlagen die weltweit installiert sind, ist NELA marktseitig und technologisch führend.