Nach Angaben von Verlagsgeschäftsführer Peter Skulimma werden die vor etwa drei Monaten begonnenen Entwicklungsarbeiten nach den Sommerferien, die in Berlin am 6. August enden, abgeschlossen sein. Das schreibt der Branchen-Nachrichtendienst Kontakter in seiner aktuellen Ausgabe vom 27. Juni. Skulimma will mit dem Blatt allerdings nur dann auf den Markt kommen, wenn seine Blätter von Gratiszeitungen anderer Häuser angegriffen werden.

Die Stuttgarter Holtzbrinck-Gruppe, die mit dem norwegischen Schibsted-Konzern über eine Kooperation bei Gratiszeitungen spricht.will den Berliner Verlag übernehmen. Bisher scheitert dies am Vetodes Bundeskartellamts. Die Wettbewerbshüter würden ihren Widerstandgegen den Deal aufgeben, sollten die Schwaben den ebenfalls in Berlinerscheinenden Tagesspiegel verkaufen. Nach Presseberichten steht ein solcher Verkauf unmittelbar bevor. Laut Skulimma hat sein Gratiszeitungs-Projekt aber nichts mit den Plänen von Holtzbrinck und Schibsted zu tun.

Außer mit Holtzbrinck spricht Schibsted auch mit dem TV-Sender RTL. Gegen eine Kooperation mit den Norwegern gibt es bei derRTL-Mutter Bertelsmann keine grundsätzlichen Bedenken. Über eine Realisierung des Projekts, an dem sich die Konzernschwester Gruner +Jahr definitiv nicht beteiligen wird, ist noch nicht entschieden.

Die bereits weit gediehenen Gespräche zwischen der Axel Springer AG und dem schwedischen Gratisblatt Metro sind nach "Kontakter"-Informationen derweil gescheitert. Offenbar verfügt derVerlag aber über andere Möglichkeiten, um auf einen Markteintritt skandinavischer Gratiszeitungen reagieren zu können. So wird derzeit u.a. am Standort Berlin an einem Gratistitel gearbeitet.