Eco-Preise für Drucker in USA und Australien
Die Gewinner des zweiten Heidelberg Eco Printing Awards wurden am 6. Juli bei einer Feier in der Print Media Academy (PMA) in Heidelberg geehrt. Die Heidelberger Druckmaschinen AG hatte den internationalen Nachhaltigkeitspreis für Bogenoffset-Druckereien ausgeschrieben.
Michael Keene, CEO von The John Roberts Company, USA, nahm den mit 30.000 Euro dotierten Preis für das nachhaltigste Druckunternehmen entgegen. Einen Scheck über 20.000 Euro für die zukunftsweisendste Einzellösung erhielt Rob Nugent von der australischen Druckerei Vega Press. Darüber hinaus erhielten die Sieger Gutscheine für Seminare der PMA. 45 Betriebe aus 19 Ländern und vier Kontinenten reichten diesmal ihre Bewerbungen ein, darunter erstmals auch Druckereien aus Brasilien, Indonesien und den Philippinen. Eine unabhängige internationale vierköpfige Jury bestimmte die Gewinner.
„Gemeinsam mit unseren Kunden verfolgen wir konsequent das Ziel einer nachhaltigen Druckindustrie. Die eingesandten Bewerbungen zeigen, dass die Kunden wirtschaftlichen Erfolg, ökologische Verantwortung und deutlich verstärktes soziales Engagement in einem Nachhaltigkeitsmanagement integrieren“, erklärte Stephan Plenz, Vorstand für den Bereich Equipment bei Heidelberg, bei der Preisverleihung.
Die Druckerei John Roberts, die über 350 Mitarbeiter beschäftigt, praktiziert seit mehr als 30 Jahren aktiven Umweltschutz. Das Unternehmen nimmt an zahlreichen Zertifizierungssystemen, wie ISO 9001, FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes) teil. Dieses Engagement wurde mit mehreren Umweltpreisen honoriert, beispielsweise wurde die John Roberts Company als erster Industriedrucker der USA zum „Sustainable Green Printer“ gewählt. Dieser Status schreibt eine regelmäßige externe Beurteilung durch neutrale Dritte vor.
Für ein durchgängiges Prinzip der Nachhaltigkeit arbeitet die Druckerei mit modernstem Equipment – von der Vorstufe bis zur Weiterverarbeitung – und setzt auf die Reduzierung von Makulatur und Prozessabfällen. Es werden Farben verwendet, die auf Basis von Pflanzenölen hergestellt sind. Weiterhin wurde der Anteil der VOCs (volatile organic compound, also leicht flüchtige organische Verbindungen) im Feuchtmittel um 60 Prozent reduziert, und für das nächste Jahr ist eine weitere Reduktion um 15 Prozent geplant. Die Druckerei heizt die Firmen¬gebäude mit Erdgas und verwendet Strom aus Windkraft. Der Energieeinsatz wurde sowohl beim Gas als auch beim Strom in diesem Jahr um 10 Prozent reduziert.
Vega Press in Melbourne überzeugte in der zweiten Kategorie, in der überwiegend Energieeinsparung und Ressourcenschonung bewertet wurden. Die Dächer des Druckereigebäudes wurden mit einer speziellen, reflektierenden Oberfläche beschichtet, die das Eindringen der Sonnenwärme weitestgehend verhindert. Zusammen mit einer hocheffizienten Gebäudedämmung lässt sich dadurch der Aufwand für die Klimatisierung in diesen Breiten auf ein absolutes Minimum senken. Der verminderte Stromverbrauch ist ein wichtiger Beitrag, um schädliche Klimagase zu vermeiden. Die Druckerei Vega Press beschäftigt knapp 100 Mitarbeiter. Dieses hohe Energieeinsparpotenzial ist eine Lösung, die auch in anderen Regionen wie Südeuropa, Afrika, Südamerika und Asien eingesetzt werden kann, in denen die Druckmaschinen über das Jahr hohen Temperaturen ausgesetzt sind und normalerweise aufwändig gekühlt werden müssen.
In die engere Auswahl für beide Preise waren insgesamt 17 Druckereien gekommen, darunter aus Deutschland Druckstudio, Düsseldorf, die Druckerei Lokay, Reinheim, Kessler Druck & Medien, Bobingen, Pinsker Druck und Medien, Mainburg, sowie in der zweiten Kategorie DCM Druck Center Meckenheim und E&B Druck, Karlsruhe.