Zehnfarben-Rapida gekauft
HS-Druck wurde vor 17 Jahren gegründet. Aus dem Viermann-Unternehmen der Anfangsphase ist mittlerweile ein Druckbetrieb mit 3.000 Quadratmetern Produktionsfläche und mehr als 60 Mitarbeitern geworden. Ende Januar dieses Jahres nahmen die beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl ihre erste KBA Rapida 106 in Betrieb.
Die Zehnfarbenmaschine mit Bogenwendung für die 5 über 5-Produktion ist mit einer Automatisierung bis hin zum fliegenden Auftragswechsel und Inline-Qualitätsüberwachung ausgestattet. HS-Druck hat stürmische Zeiten hinter sich: Nach der Unternehmensgründung war es eine Herkules-Aufgabe, auf dem hart umkämpften Akzidenz-Markt Fuß zu fassen.
Von Beginn an produziert HS-Druck alles von der Visitenkarte bis zum Katalog. Hauptstandbein sind Drucksachen für die Tourismusindustrie. Mit dem ausgegründeten Lettershop reicht das Angebot heute bis zum individuellen Prospektversand für Hotels und Tourismusverbände. 20 bis 30.000 Sendungen werden täglich für die Kunden des Unternehmens versandt. Daneben übernimmt HS-Druck für seine Auftraggeber logistische Aufgaben. Das Fertigwarenlager umfasst 350 Palettenstellplätze.
Als Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl eine neue Druckmaschine für die Produktion vieler kleiner, aber auch großer Aufträge von 500 bis 50.000 Bogen suchten, fiel die Entscheidung für die Rapida 106. Eine Zehnfarben sollte es sein, um das jeweils fünfte Werk für Drucklack, Sonderfarben in der Katalogproduktion oder für Perforierungen nutzen zu können. Ansonsten war alles, was die Jobwechsel beschleunigt, entscheidend. So zum Beispiel Drive Tronic SPC für den simultanen Plattenwechsel parallel zum Waschen. Der fliegende Jobwechsel soll später beim Druck von Betriebsanleitungen die Prozesse weiter optimieren. Dabei handelt es sich um Produkte mit rund 160 Seiten mit Auflagen um die 3.000 Exemplare. Daneben interessierte die Druckfachleute aus Ried die ziehmarkenfreie Anlage.
Reserveschicht fürs Saisongeschäft
Während bisher an zwei Mittelformatmaschinen in drei Schichten gearbeitet wurde, übernimmt jetzt die Rapida 106 den Hauptteil der Produktion. Mit dem Wegfall der früher permanent erforderlichen Wochenendproduktion reduzieren sich die Personalkosten: Das wirkt sich zusätzlich positiv auf die Druckkosten aus. Der Produktivität ist mit der Rapida 106 stark gestiegen. So verbleibt für das stark saisonale Geschäft in der Tourismusbranche eine Reserveschicht. Vor der Installation der Rapida 106 war die Kapazitätsgrenze erreicht. Manche Aufträge mussten abgelehnt, andere an Kollegenbetriebe weitergegeben werden. Das ist nun nicht mehr der Fall.
Zwischen 31. Januar und Mitte Juni 2011 produzierte die Rapida 106 mehr als 10 Millionen Druckbogen beziehungsweise knapp 400 Aufträge mit 550 Druckformen. Durch die Inline-Qualitätsregelung mit Quali Tronic professional ist zudem der Zuschuss deutlich gesunken. Bei Folgeformen werden nur noch etwa 200 Bogen gegenüber sonst kalkulierten 600 Bogen benötigt. Zur ökologischen Druckproduktion trägt das alkoholreduzierte Drucken bei. Bisher wurde der IPA-Anteil im Feuchtmittel von 8 auf 3,5 Prozent gesenkt. Die Rapida 106 kann aber auch ganz ohne betrieben werden. (kü)