Fortsetzung in München
Die Lohn- und Manteltarifverhandlungen für die Druckindustrie gehen in die vierte Verhandlungsrunde. Der Bundesverband Druck und Medien und die Gewerkschaft Verdi verhandeln am heutigen Dienstag, 31. Mai, ab 11 Uhr in München.
Die Tarifverhandlungen in der Druckindustrie werden am Dienstag, 31. Mai 2011, in vierter Verhandlungsrunde weitergeführt. Die Arbeitgeber sehen laut einer Erklärung des bvdm bei der Gewerkschaft derzeit noch keinen echten Willen, durch eine Veränderung des Manteltarifvertrages den Flächentarif zu erhalten. Bislang bleibe die Gewerkschaft bei ihrer starren ablehnenden Haltung bezüglich der Arbeitgeberforderungen.
"Die vielen Wünsche der Gewerkschaft Verdi summieren sich zu einem beachtlichen Ganzen", sagte bvdm-Verhandlungsführer Wolfgang Pütz zu den Forderungen von Verdi. Daraus ergebe sich ein Gesamtpaket, das die Betriebe der Druckindustrie finanziell und organisatorisch nicht stemmen können. Alleine die von Verdi geforderte Teilzeitmöglichkeit für ältere Arbeitnehmer bedeute für diese zu den regulären 30 Tagen Urlaub weitere 26 Tage freie bezahlte Arbeitstage pro Jahr. Zu bemerken sei, dass die Druckindustrie als eine der wenigen Branchen in Deutschland noch die 35-Stunden-Woche hat und zudem hohe Zuschläge für Überstunden, Nacht- und Feiertagsarbeit bis zu 170 Prozent zahle. Das Lohnniveau in der Druckindustrie gehöre zu den höchsten in Deutschland. Besonders vor diesem Hintergrund führten die von Verdi geforderten 5,5 Prozent mehr Lohn sowie die jährliche Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro für Altersvorsorge oder Qualifizierung zu erheblichen Zusatzbelastungen der Betriebe.
"Angesichts der seit Jahren rückläufigen Umsätze in der Branche ist dies ein Forderungspaket, das die Realität in den Betrieben komplett ausblendet", so Wolfgang Pütz. Die Arbeitgeber fordern stattdessen unter anderem Flexibilisierungsmöglichkeiten wie einen Arbeitszeitkorridor bis zu 40 Stunden wöchentlich sowie eine Anpassung der Maschinenbesetzungsregeln an die tatsächlichen Produktionsanforderungen der Betriebe. "Ein künftiger Lohn- und Manteltarifvertrag muss den Status quo in der Branche berücksichtigen und abbilden. Alles andere ist ein verantwortungsloser Umgang mit den
Arbeitsplätzen", so der Verhandlungsführer der Arbeitgeber. (kü)