Drupa-Preis 2005 verliehen
Die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an die Kunsthistorikerin Wiebke Windorf aus Oldenburg.
Sakrale Historienmalerei in Neu-St. Peter. Faktizität und Fiktionalität in der Altarbildausstattung unter Papst Urban VIII, 1623-1644" - so lautet der Titel der Doktorarbeit, die von der Jury des Drupa-Preises in diesem Jahr mit dem ersten Platz geehrt wurde. Gegenstand ihrer Untersuchung waren die 15 Altarbilder, die in den 20er und 30er-Jahren des 17. Jahrhunderts für den Petersdom in Rom in Auftrag gegeben wurden. Fast alle der 15 Altarbilder zeigen eine Martyriums- oder Wunderszene des Heiligen, dem der jeweilige Altar gewidmet ist.
Die Recherchen für ihre Doktorarbeit haben die 30-jährige mehrfach nach Rom, in das Vatikanische Archiv geführt, das sich erst nach langwierigen Genehmigungsverfahren für ihre wissenschaftliche Arbeit öffnete. "Die Arbeit in der vatikanischen Bibliothek und die Recherche an den Original-Dokumenten des 17. Jahrhunderts war wirklich aufregend", so die Kunsthistorikerin aus Leidenschaft. "Die Versuchung ist wirklich groß, den roten Faden seiner Forschungsarbeit zu verlieren und nach Herzenslust in den alten Quellen zu recherchieren."
Die geborene Oldenburgerin hat in Düsseldorf Kunstgeschichte, Neuere Geschichte und Philosophie studiert und im Jahr 2000 mit Magister Artium abgeschlossen. Ihre Dissertation schrieb sie bei Prof. Dr. Hans Körner am Seminar für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Als wissenschaftliche Angestellte am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn, eines der größten in Deutschland, hat sie mehrere Proseminare durchgeführt, u.a. über den museum kunst palast in Düsseldorf. Seit dem 1. April 2005 ist sie als wissenschaftliche Angestellte im Kunsthistorischen Seminar der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf tätig.
Bereits seit 1978 würdigt die Messe Düsseldorf als Veranstalterin der drupa herausragende geisteswissenschaftliche Arbeiten der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität und fördert mit dem Preisgeld die Publikation und Verbreitung der Dissertation. Über die Vergabe des Drupa-Preises entscheidet jedes Jahr ein Fachgremium, bestehend aus dem Rektor und Prorektor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Präsidenten der Drupa und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf.