Please wait...
News / Ablehnung auf ganzer Linie
25.04.2017  Wirtschaft
Ablehnung auf ganzer Linie
Nach achtstündiger Verhandlung ist es am gestrigen Dienstag in Frankfurt/Main in der dritten Runde der Tarifgespräche für die Druckindustrie zu keiner Annäherung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gekommen. Die Verhandlungen werden am 31. Mai in München fortgesetzt.
Der bvdm kritisierte nach den gestrigen Gesprächen, dass die Gewerkschaft bei ihrer "starren ablehnenden Haltung" bezüglich der Arbeitgeberforderungen nach einer Flexibilisierung des Manteltarifvertrages bleibe. "Dagegen summieren sich die vielen Wünsche der Gewerkschaft zu einem beachtlichen Ganzen", sagte bvdm-Verhandlungsführer Wolfgang Pütz zu den Forderungen von Verdi. Daraus ergebe sich ein Gesamtpaket, das die Betriebe der Druckindustrie finanziell und organisatorisch nicht stemmen könnten. Alleine die von Verdi geforderte Teilzeitmöglichkeit für ältere Arbeitnehmer bedeute für diese zu den regulären 30 Tagen Urlaub weitere 26 Tage Sonderurlaub pro Jahr. Ebenso führten die geforderten 5,5 Prozent mehr Lohn sowie die jährliche Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro für Altersvorsorge oder Qualifizierung zu erheblichen Zusatzbelastungen der Betriebe. "Angesichts der seit Jahren rückläufigen Umsätze in der Branche ist dies ein Forderungspaket, das die Realität in den Betrieben komplett ausblendet", so Pütz.

Verdi dagegen kritisiert nach dem ergebnislosen Gespräch den Ablehnungskurs der Arbeitgeber. Während einer Demonstration, an der vor Verhandlungsbeginn rund 200 Streikende aus Hessen teilgenommen hatten, bezeichnete der stellvertretende Verdi-Vorsitzende Frank Werneke die Forderungen der Arbeitgeber als "skandalös, weil sie zu massiver Arbeitsplatzvernichtung führen würden". In Bezug auf die Forderungen des bvdm nach einer Neuregelung der Maschinenbesetzung wirft Verdi den Arbeitgebern vor, kein Interesse am tariflichen Schutz vor Überforderung und Gesundheitsschutz zu haben. Die Gewerkschaft unterstrich erneut ihre massive Kampfbereitschaft für den Erhalt des Manteltarifs. "Angesichts der gestiegenen Inflationsrate und der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Druckindustrie" sei die Forderung nach Lohn- und Gehaltserhöhungen um 5,5 Prozent vollends gerechtfertigt, heißt es bei Verdi. (ila)
Sie wollen immer auf dem Laufenden sein? Bestellen Sie jetzt den Newsletter von Druck & Medien!