Rotationsdrucker-Verband jetzt im BDI
Die European Web Association (EWA) ist Anfang April als Mitglied in die Unternehmerverbände Nord aufgenommen worden. Damit ist die Rotationsdrucker-Organisation auch im BDI/BDA vertreten.
Mit der Bezeichnung "EWA–Interessenorganisation Rotationsdruck" will man im Zuge der veränderten Strukturen auch für den Tiefdruck offen sein. Sprecher der Organisation bleibt Michael Dömer, der die EWA 1998 gegründet hat. In den EWA-Konferenzen, die dreimal jährlich durchgeführt werden, sind nur Unternehmer und Geschäftsführer direkt vertreten. Ein Delegationsprinzip oder Funktionäre gibt es prinzipiell nicht. Nach EWA-Angaben vertritt die Organisation ein Umsatzvolumen von rund 3 Milliarden Euro mit 31 direkten Mitgliedern, die ca. 50 Unternehmen aus dem Rollenoffset repräsentieren.
Mit Eintritt in den Dachverband der Unternehmerverbände will die EWA ihr politisches Gewicht auch gegenüber der Gesetzgebung und die Lobbyarbeit für Print stärken. Dömer: "Wir leben in einer Phase, in der die unternehmerische Freiheit systematisch beschnitten wird und überbordende Bürokratie und leistungsfeindliche Steuergesetze sowie Subventionen die Wurzel der Marktwirtschaft vergiften." Insbesondere die mittelständische Druckindustrie spüre die Auswirkungen auch durch Werbeverbote und andere überzogene gesetzliche Regelungen, die insbesondere über die EU-Bürokratie erfolgt. Zusätzliche Energiesteuer verteure die Produktion und damit das Produkt erheblich. Es sei wichtig, so Dömer, hier Einfluss zu nehmen und besonders auch die Bevölkerung aufzuklären.
Ein besonderer Schwerpunkt der EWA-Arbeit sei es auch, die Lobbyarbeit pro Print zu stärken. "Wir brauchen als Branche mehr Selbstbewusstsein im Multichannel Zeitalter. Print bleibt nicht nur wichtiges Medium sondern wird an Wertigkeit zunehmen."
Auf ihrer jüngsten Gipfelkonferenz in Hamburg zeichneten die EWA-Unternehmer eine insgesamt überraschend positive Auslastung und gute Perspektiven für 2011. Zunehmend würden Kunden die Bedeutung der Liefersicherheit bei ausgelasteten Kapazitäten erkennen. "Dies ist eine Wende, weg von der reinen Preisdominanz bei der Auftragsvergabe, die allerdings dringend nötig ist“, so ein Unternehmer. Die Printbuyer müssen sich nach Überzeugung von Dömer auf deutliche Preissteigerungen einstellen. „Steigende Kosten bei Papier, Farbe und anderen Materialien sowie auch bei den Energiekosten, können nicht von den Druckunternehmen getragen werden. Die großen Insolvenzen der letzten Monate zeigen das Ergebnis einer Niedrigpreispolitik und haben jeden aufgeschreckt – die Kunden der Branche wohl auch." (tf)