Erneut kein Ergebnis
Die Tarifverhandlungen in der Druckindustrie für die 160.000 Beschäftigten der Branche endeten am gestrigen Donnerstag in Berlin ohne Einigung. Sie wurden vertagt auf den 17. Mai 2011 in Frankfurt am Main.
Die Arbeitgeber bedauern laut bvdm, dass es in diesem zweiten Treffen zu keiner Annäherung der Positionen gekommen ist. Verhandlungsführer Wolfgang Pütz sagt: "Oberstes Ziel der Arbeitgeber ist es, die Zukunft der Druckindustrie und ihrer Beschäftigten zu sichern. Wir wollen mit einer Reform des Manteltarifvertrages die Branche stabilisieren und besser auf die Zukunft ausrichten." "Die größtenteils familiengeführten, mittelständischen Betriebe der Druckindustrie können sich mit den starren, kostenträchtigen Regelungen des Manteltarifvertrags kaum mehr behaupten", ergänzt bvdm-Hauptgeschäftsführer Paul Albert Deimel.
Die Betriebe benötigten daher mehr Flexibilität, um den Anforderungen der Kunden besser gerecht zu werden. Dazu fordern die Arbeitgeber unter anderem eine flexible Öffnung der Arbeitszeit von der immer noch geltenden 35-Stunden-Woche auf bis zu 40 Stunden pro Woche. Außerdem sollen die strengen Maschinenbesetzungsregeln, die den Entwicklungen der Technik und den Anforderungen der Betriebe nicht mehr gerecht werden, neu definiert werden. Die Arbeitgeber appellieren an die Gewerkschaft, zur Sicherung des Flächentarifvertrages an einer zukunftsorientierten Gestaltung des Manteltarifvertrages mitzuwirken. Wolfgang Pütz sagt: "Die Tarifpartner haben eine hohe Verantwortung für die Betriebe und die Beschäftigten. Diese müssen wir gemeinsam wahrnehmen." (kü)