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28.04.2017  Wirtschaft
Karton, Farbe und Druck schmieden Netzwerk
KBA, Smurfit Kappa und Epple Druckfarben kooperieren in Sachen Faltschachteldruck. Im Rahmen einer Kundenveranstaltung informierten die Partner am 5. April in Radebeul über die Details der von ihnen entwickelten Systemlösung, und KBA gab den Einstieg in das Verbrauchsmaterialgeschäft bekannt. (Mit Bildergalerie)
Für die unter enormem Marktdruck stehende Faltschachtelindustrie und ihre Auftraggeber erwies sich das Veranstaltungscredo "Performance is the key" als Volltreffer: Rund 300 Besucher aus 16 (überwiegend europäischen) Ländern kamen nach Radebeul, um sich über verfahrens- und verarbeitungstechnischen Neuheiten bei der Faltschachtelproduktion für Food- und Non-Food-Produkte zu informieren. Begrüßt wurden sie von den Unternehmensvorständen Wolfgang Suerbaum (Smurfit Kappa Carton), Joachim Erlach (Epple Druckfarben) und Ralf Sammeck (KBA).


Zur Fachtagung gab KBA den Einstieg in das Verbrauchsmaterialgeschäft bekannt. Unter der Marke Press-Consum bietet das Unternehmen ab sofort Druckchemikalien, Gummitücher, Farben und weitere Produkte für Bogenoffsetmaschinen an. Alle Produkte wurden geprüft, in Benchmark-Tests ausgewählt und zusammen mit den Herstellern weiter optimiert. Während Epple die konventionellen Druckfarben – insbesondere für den Verpackungsdruck die migrationsunbedenkliche Farbserie Sens-Print MU – für die Marke Press-Consum beisteuert, wurde Zeller+Gmelin als Partner für die passenden UV-Farbserien genannt. KBA startet den Consumables-Vertrieb in Deutschland, Österreich und Belgien. Weitere Länder sollen Schritt für Schritt hinzu kommen.

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Für Smurfit Kappa Carton stellte Steffen A. Rapp, Sales Director von Smurfit Kappa Carton, die Recyclingkarton-Qualitäten Multiprint und Twin Coat als High-Performance-Produkte für die Faltschachtelproduktion vor. Sie sollen hinsichtlich ihrer Performance im Druck sowie ihrer Oberflächenbeschaffenheit (auch im Lebensmittel-Bereich) eine ressourcenschonende, wirtschaftliche Alternative zu Frischfaser-Sorten bieten.


Matteo Piller von Epple Druckfarben stellte insbesondere die migrationsunbedenklichen Druckfarbenserien Bo-Food MU und die für die KBA Rapida optimierte Sens-Print MU vor. Beide Serien enthalten laut Hersteller Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe als einzige potentiell migrierende Bestandteile. Im Fall eines Stoffübergangs soll es sich lediglich um einen geruchs- und geschmacksneutralen sowie unbedenklichen Übergang eines Lebensmittels handeln. Das gleiche Bindemittel gewährleiste ein schnelles Wegschlagen der Farbe und eine sehr gute Verdruckbarkeit. Diese Farbserien erfüllen damit nicht nur die aktuellen, sondern auch die für die Zukunft absehbaren rechtlichen Anforderungen, sowie die Anforderungen des Lebensmittelmarktes, so Matteo Piller.
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Die diplomierte Chemikerin Antje Kersten von der TU Darmstadt referierte in Radebeul über die Bestimmung, Bewertung und Möglichkeiten zur Reduzierung von Mineralölen in Lebensmittelverpackungen. Mineralöl-Spuren können unter anderem aus mineralölhaltigen Farben stammen, mit denen Kartonverpackungen bedruckt wurden oder aus Recyclingkarton mit einem hohen Anteil an Zeitungsaltpapier. Anhand der Zusammensetzung von Offsetdruckfarben erläuterte Antje Kersten die Herkunft der Mineralöle in den unterschiedlichen Offset-Druckprozessen in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der jeweiligen Druckfarben.


Jürgen Veil, Leiter Marketing und Produktmanagement bei KBA, präsentierte zwei Schwerpunkte – Konzepte zur Rüstzeitsenkung für den Verpackungsdruck an der Rapida 106 im Mittelformat sowie Neuheiten im großformatigen Bogenoffset. Unter anderem Drive-Tronic-Elemente wie die ziehmarkenfreie Anlage und den simultanen Druckplattenwechsel und das parallele Waschen von Druck- und Gummizylindern sowie Walzen an – an SPC-Maschinen sogar parallel zum Plattenwechsel.


Nach der Theorie folgte die Praxis. Die Fachbesucher konnten im Kundenzentrum das Zusammenspiel der Produkte der drei beteiligten Firmen live verfolgen. Auf einer höher gesetzten und mit automatisierter Stapellogistik ausgestatteten Rapida 106 wurde zunächst ein Veranstaltungsplakat auf dem GT-Karton Twin Coat produziert. Anschließend wurde die Maschine auf eine Süßwaren-Faltschachtelverpackung mit den vier Skalenfarben, Gold und Dispersionslack umgestellt. Eine knappe Stunde lang liefen 18.000 Bogen von sieben Paletten mit hoher Geschwindigkeit und automatischen Stapelwechseln durch die Maschine.

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Dieser Ablauf wiederholte sich im Großformat. Die Rapida 142 druckte zuerst ein Plakat und dann in der Farbbelegung Euroskala mit Sonderfarbe grün und Dispersionslack eine Tiefkühlverpackung auf einem GD2-Karton Multiprint. Auch hier kamen neben Nonstop-Systemen Logistikkomponenten für den Bedruckstofftransport zum Einsatz. Insgesamt standen für eine Produktionsstunde 12 Stapel mit 15.000 Bogen zur Verfügung. Auf  beiden Maschinen lief die migrationsunbedenkliche Verpackungsdruckfarbserie Sens-Print MU. (ila)
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