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28.04.2017  Wirtschaft
Abschied von den Staatsbürgschaften
Der Druckmaschinenhersteller will das gegenwärtige, moderate Zinsniveau nutzen, um seine Kreditlinien umzubauen. Dabei sollen auch die durch staatliche Bürgschaften besicherten Darlehen vorzeitig abgelöst werden. Schlüssel dazu ist eine hochverzinsliche Anleihe über mindestens 300 Millionen Euro.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat am Freitag eine umfassende Refinanzierung ihrer Kreditlinien vereinbart. Der Vorstand von Heidelberg hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, zur Verbesserung der Finanzierungsstruktur eine hochverzinsliche Anleihe (einen so genannten „High Yield Bond“) von mindestens 300 Mio. Euro zu begeben. Darauf basierend sollen die bestehenden, teilweise durch staatliche Bürgschaften abgesicherten Kreditlinien mit einer Laufzeit bis Juli 2012 vorzeitig durch den Nettoemissionserlös und eine neue revolvierende Kreditfazilität über 500 Millionen Euro zu verbesserten Bedingungen und einer Laufzeit bis Ende 2014 abgelöst werden.

Damit will Heidelberg von den derzeit noch niedrigen Kreditzinsen profitieren. Die Platzierung des High Yield Bond wird von Deutsche Bank, Citi, Commerzbank, BNP PARIBAS und LBBW als Joint Bookrunners begleitet. DZ Bank, HSBC und WestLB fungieren als Co-Managers. Der High Yield Bond soll ab dem 28. März von diesem Bankenkonsortium angeboten werden. Die Emission des High Yield Bond ist für die Woche vom 4. April vorgesehen. Anschließend soll die Anleihe im nicht-regulierten Markt an der Luxemburger Wertpapierbörse gehandelt werden.

Nach erfolgreicher Platzierung des High Yield Bond wird die bisherige, teilweise mit staatlichen Garantien besicherte Kreditfinanzierung durch eine neu abgeschlossene, revolvierende Kreditfazilität über 500 Millionen Euro mit einem von Deutsche Bank, Citi, Commerzbank,  BNP Paribas und LBBW angeführten Bankenkonsortium abgelöst.

Derzeit besteht der Finanzierungsrahmen von Heidelberg aus einer syndizierten Kreditlinie in Höhe von rund 445 Millionen Euro sowie aus einer mit staatlichen Garantien besicherten Kreditlinie in Höhe von ebenfalls 445 Millionen Euro. Nach Platzierung der Anleihe und Refinanzierung der Kreditlinien wird sich die Finanzierungsstruktur aus der Anleihe in Höhe von mindestens 300 Millionen Euro sowie der neuen revolvierenden Kreditfazilität in Höhe von 500 Millionen Euro zusammensetzen.

Im Sommer 2009 hatte Heidelberg ein bis Mitte 2012 laufendes Finanzierungspaket abgeschlossen, das sich aus einem Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von ursprünglich 300 Millionen Euro, einem durch staatliche Bürgschaftszusagen gestützten Kredit über ursprünglich 550 Millionen Euro sowie einer bestehenden, syndizierten Kreditlinie eines Bankenkonsortiums in Höhe von ebenfalls ursprünglich 550 Millionen Euro zusammensetzte. Nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung im September 2010 hatte das Unternehmen bereits seine Finanzverbindlichkeiten deutlich reduziert und das KfW-Darlehen zurückgezahlt. Die Refinanzierung knüpft damit an die erfolgreiche Kapitalerhöhung an. (dsc)
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